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Die ideale Kombination: Online bei uns Deutsch lernen und jährlich ein Intensivtraining in der Sprachpension!

So lernen Sie fließend Deutsch!

 

Neues auf den Seiten der Sprachpension

Sehenswert: Fruchtstand der Küchenschelle
Mein Foto der Saison 2017: Nicht nur die Blüten der Küchenschelle sind sehenswert, auch ihre filigranen Fruchtstände

 

"Kann man bei Ihnen auch Englisch lernen?"

Das bin ich hin und wieder gefragt worden und bis jetzt musste ich immer 'nein' sagen. Bis jetzt. - Die Sprachpension ist zwar immer noch spezialisiert auf Immersion-Deutschunterricht, doch Deborah Gentry, eine Sprachschülerin, die im Sommer 2012 zu einem Deutschkurs in der Sprachpension war, hat sich in den Kaiserstuhl verliebt und ihr Ehemann teilt diese neue Liebe mit ihr. So haben die beiden sich entschlossen, ihr Haus in East Anglia zu verkaufen und sind in Oberrotweil ansässig geworden - nur einen Katzensprung von der Sprachpension entfernt. Deborah ist gelernte Juristin und Altphilologin und hat jetzt auch noch ein Zertifikat für das Unterrichten von Englisch als Fremdsprache erworben. Sie spricht gut deutsch, doch wenn Sie bei ihr Englisch lernen wollen, wird sie dies leugnen und mit Ihnen lupenreines Oxford-Englisch sprechen.

Ich habe Deborah vorgeschlagen, ihr Angebot in die Website der Sprachpension aufzunehmen. Sie hat dadurch die Möglichkeit, auch Intensiv-Sprachkurse mit Unterkunft (in der Sprachpension) anzubieten, und ich habe die Möglichkeit, das Oberrotweiler Sprachprogramm um Englisch zu erweitern. Selbstverständlich habe ich ihr feierlich versprochen, mit Gästen, die bei ihr Englisch lernen, nur Englisch zu sprechen. Den Sommer über kommen aber auch viele internationale Gäste in die Sprachpension, mit denen Sie nur Englisch sprechen können. (03.02.2014)

Ja, das war einmal mit dem Englisch-Unterricht bei Deborah im Kaiserstuhl. Deborah und David bekamen Heimweh nach den britischen Inseln und haben den Kaiserstuhl nach mehr als 3 Jahren wieder verlassen. Ich hoffe, sie eines Tages als Urlauber wiederzusehen - und ich hoffe, dass ich Ihnen eines Tages wieder ein gutes Englisch-Angebot machen kann. (10.01.2017)

 

Endlich möglich: Live-online Lernen bei der Sprachpension!

Die Sprachpension - online(Logo)Seit wenigen Tagen ist es soweit: Sie können bei der Sprachpension von zu Hause aus lernen, im Live-online Unterricht an Ihrem PC! Selbstverständlich gelten auch für den Online-Unterricht die hohen Qualitätskriterien der Sprachpension: Einzelstunden bei einer qualifizierten und erfahrenen Sprachtrainerin, Orientierung an Ihren Wünschen und Lernzielen, Berücksichtigung Ihrer persönlichen Lernvoraussetzungen und Interessen. Vermittlung von Freude am Lernen und Freude an der Sprache. Spielerische und abwechslungsreiche Übungsformen.... Und das für 6 Monate zu einem sensationell günstigen Einführungspreis! Die ersten 5 Stunden erhalten Sie kostenlos! Noch nie war es so günstig, die Sprachpension zu testen. Näheres erfahren Sie auf Deutsch lernen online Ich freue mich auf Sie! (13.11.2013)

 

 

Frühlingsfrisch präsentiert sich die Website..

immer auf der Suche nach Fotomotiven

...der Sprachpension seit Neuestem, facettenreich, farbig und lebendig wie das Leben und Lernen bei uns. Schon auf der Startseite erhält der Besucher so einen optischen Eindruck von dem, was ihn hier erwartet: Momentaufnahmen - von Sprachkursen und Urlaubsaufenthalten, aus verschiedenen Räumen und Blickwinkeln des Hauses und seineer Umgebung, Blumen, die auf dem Balkon erblüht sind, gedeckte Tische, die auf hungrige Gäste warten, Spiele, die gespielt wurden, Ausflüge, die unternommen wurden und Feste, die gefeiert wurden ziehen an ihm vorbei.

Appetithäppchen, die neugierig machen sollen auf die anderen Seiten... Selbstverständlich werden sie im Laufe des Jahres an die wechselnden Jahreszeiten angepasst, immer wieder neue Eindrücke, Farben und Ansichten präsentieren und so vermitteln, dass es hier zu keiner Zeit langweilig ist. Lassen Sie sich überraschen!

Der schlafende Kopfkissen-Leopard wartet auf müde kleine Gäste

Der Textblock der Startseite ist breiter geworden und gliedert sich jetzt in drei Spalten. Doch er ist auch flexibler geworden und schiebt sich ganz sanft zusammen, wenn ein Besucher mit schmalerem Monitor die Seite besucht. Die beiden neu gewonnenen Spalten bieten Platz für Besonderes: Downloads, Empfehlungen, Hinweise und aktuelle Angebote, aber auch das Angebot der Sprachpension im Stichwort-Format für eilige Besucher. - Eine neue Gliederung und einige Umformulierungen im Text sind der Suchmaschinen-Optimierung geschuldet, die in den kommenden Monaten die Sprachpension auf Top-Positionen bei Google & Co. katapultieren soll.

Nach und nach soll das 3-spaltige Layout auch für die Unterseiten übernommen werden. Die deutschen sind schon fertig, die englischen und russischen folgen in Kürze.

Natürlich gibt es auch auf den Unterseiten einge Neuerungen. Machen Sie sich auf und entdecken Sie sie selbst! (11.04.2013)

 

Noch mehr Neues auf der Website der Sprachpension

In den vergangenen Wochen habe ich jede freie Minute dafür verwendet, mich in die Skriptsprache PHP einzuarbeiten. Das Ergebnis dieser Fleißarbeit sind ein paar weitere Neuerungen auf der Website der Sprachpension, die es Interessenten und Buchungswilligen noch leichter machen, sich über das Angebot der Sprachpension zu informieren und Anfragen und Buchungen zu verschicken: Die neuen Online-Kontakt- und Buchungsformulare für B&B- und Sprachkurs-Anfragen und Buchungen sind wirklich leicht auszufüllen, weil alle Felder, die nicht benötigt werden, deaktiviert sind. Die Sprachpension bekommt alle notwendigen Kontaktdaten ohne lange Rückfragen. Im B&B-Bereich haben sich die neuen Online-Formulare nach dieser kurzen Zeit bereits bewährt.

Viel einfacher ist es auch geworden, eine klare und schnelle Antwort z.B. auf die Frage zu erhalten: Was kostet mich denn so ein Sprachkurs, wenn ich 3 Wochen Deutsch lernen möchte mit 15 Stunden Sprachunterricht , 3 Stunden Fachsprache Medizin und 6 Stunden Aktiv+Kreativprogramm pro Woche, Unterbringung im Einzelzimmer und Halbpension? Dafür brauchen Sie jetzt keine e-mail mehr an die Sprachpension zu schreiben, denn dies beantwortet Ihnen im Nu der neue Kurskosten-Kalkulator. Sie finden ihn im Menü-Punkt "Kurse + Preise".

Und wenn Ihnen die Website der Sprachpension gefällt oder Sie eine Idee haben, wie man sie noch besser machen könnte, wenn Sie Gast in der Sprachpension gewesen sind und künftigen Gästen etwas mitteilen möchten, dann schreiben Sie doch einen Beitrag in das neue Gästebuch der Sprachpension! Sie finden es unter "Lob + Kritik" (24.06. 2011)

 

Yana aus Russland

Yana aus Moskau


Von Moskau nach Freiburg - und ein Besuch in der Sprachpension

Eigentlich ist das gar keine Neuigkeit mehr, denn die beiden jungen Leute aus Moskau waren schon im Mai 2010 an einem Wochenende meine Gäste. Doch erst vor kurzem entdeckte ich ihren bebilderten Reisebericht im "Live Journal". Wer Russisch kann, ist eingeladen, ihn zu lesen, alle anderen können sich wenigstens an den schönen Fotos erfreuen, vom Frühstück in der Sprachpension - und vor allem aus Freiburg: http://dos-caras.livejournal.com/507241.html (22.05.2011)

 

Änderungen auf der Sprachpension-Website

Sie haben es schon bemerkt: Die Website der Sprachpension hat ein neues Gesicht. Das Hauptmenü ist schlichter geworden, die Links zu den Sprachen sind jetzt auf allen Seiten zu finden, dafür ist die "Willkommen"-Startseite ganz weggefallen und die Startseiten der 3 Sprachversionen enthalten nicht nur das Hauptmenü und Bilder, sondern kleine einleitende Texte zu allen Punkten des Hauptmenüs. Es gibt auch einige Änderungen auf den Unterseiten: zum Beispiel eine bessere Beschreibung des Kursangebots und die Zusammenfassung aller Infos zum Thema Bed&Breakfast (Kurzvorstellung der Unterkunft-Alternativen, Preise und Belegungskalender) im Menüpunkt "Bed&Breakfast". Die ganze Umstrukturierung (ein Teil der Änderungen ist technischer Art und nicht unmittelbar sichtbar.) hat zwei Ziele: Sie soll die Website noch nutzerfreundlicher machen und sie soll sie in Suchmaschinen leichter auffindbar machen. Dazu gehört auch, dass sie unter der englischsprachigen Domain www.thelanguageguesthouse.de und unter der russischsprachigen www.jazykovojpansion.de jetzt ebenfalls zu finden ist. (02.05.2011)

 

Virus-Attacke überstanden

Wer in der letzten Zeit die Sprachpension über eine Suchmaschine zu finden hoffte, hat sich vermutlich gewundert, auf einer wenig seriösen Seite zu landen. Das hängt damit zusammen, dass die Website der Sprachpension leider Opfer einer Virus-Attacke wurde. Das Virus hat unbemerkt auf dem Server eine Weiterleitung auf jene Seite installiert. Inzwischen wurde der Schädling beseitigt und seine Aktivitäten rückgängig gemacht und die Sprachpension ist wieder unter Google & Co. zu finden. (02.05.2011)

 

Ein paar Jahre nach dem virtuellen Ungeziefer...

...erlebte die Ferienwohnung der Sprachpension eine reale Ungeziefer-Invasion: Blatta Germanica, die deutsche Küchenschabe hatte sich eingeschlichen und vermehrte sich schneller als man gucken konnte. Um sie wieder loszuwerden, musste ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. 3 Wochen blieb die Wohnung den Aktivitäten des Kammerjägers vorbehalten. Gäste, die sie gebucht hatten, konnten im B&B-Haus untergebracht werden. Danach wurde sie einer Generalreinigung unterzogen, zwei Teppiche ausrangiert und nicht wieder ersetzt, alle Schränke innen und außen gesäubert, das Geschirr durch die Spülmaschine gejagt und alle Schlupfwinkel von toten Krabblern befreit. Als dann zum Wochenende der Kulinarischen Weinwanderung das Haus wie jedes Jahr ausgebucht war, konnten wieder Gäste dort wohnen und seither ist keins der unwillkommenen Krabbeltiere mehr aufgetaucht, doch noch ein paar Wochen nach der Schabeninvasion hatte ich zuweilen paranoide Halluzinationen, in denen ich welche von den unwillkommenen Gästen die Hauswand hochkrabbeln sah. (10.01.2017)

 

Auch unter Breisgau und Kaiserstuhl gibt es Neuigkeiten:


Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia)(?) Ringelblume Calendula officinalis
zum Beispiel diese beiden geheimnisvollen Schönen

Mehr darüber erfahren auf Breisgau und Kaiserstuhl

 

Alltag und Highlights in der Sprachpension

 

November 2017

Der Frühling 2017 hatte kalte Überraschungen im Gepäck, ähnlich wie der vorangegangene Winter. Ende April, als die Obstbäume schon in Blüte standen und die Reben gerade ihre frischen Triebe entfalten wollten, kamen etwas verfrühte Eisheilige und kassierten in zwei Nächten einen Großteil der kommenden Obsternte. Die Reben kamen glimpflicher davon, denn sie konnten die meisten erfrorenen Triebe noch ersetzen, doch das genussvolle Draußensitzen und Kirschkerne in die Gegend spucken fiel weitgehend aus. Die Kirschen waren rar und blieben teuer.

Zweifarbige BougainvilleaTaubenschwänzchen an Stiefmütterchen-Blüte
Eine zweifarbige Bougainvillea wird Nachfolgerin der Erfrorenen / Ein Taubenschwänzchen besucht eine Stiefmütterchenblüte

Mit Marco beim MittagessenAnna beim Unterricht
Sprachkursgäste Marco und Anna: Beim mittäglichen Melonensalat und im Unterricht

Der 14-jährige Dan beim Frühstück......und mit seiner Familie
Eine echte Herausforderung: Wie begeistert man einen Teenager, der gerade alles langweilig findet? Dan beim Frühstück und mit seiner Familie

Für 4 intensive Wochen hatte der Tessiner Marco gebucht, und als er wieder nach Hause fuhr, war es schon Juni. Auf seinen Sprachaufenthalt folgte die Pädagogikstudentin Anna aus der Schweiz und nach ihr ein 14-jähriger Schweizer mit spanischen Wurzeln, der zum zweiten Mal zum Deutschkurs kam. Er war lernwillig, aber offenbar gerade in dem Alter, in dem alles irgendwie langweilig, ätzend oder fade ist. Jedenfalls konnte ihn nicht einmal der Besuch auf dem Breisacher Riesenflohmarkt vom Hocker reißen, obwohl dort Alt und Jung alles erdenklich Mögliche feilbot, junge Bands für mitreißende Musik sorgten und an Essen und Trinken auch kein Mangel war. Auch zum Schwimmengehen im heißen Juli ließ der Junge sich nicht überreden und da ist dann auch eine Deutschlehrerin wie ich mit ihrem Latein am Ende. Teenager sind manchmal schwerer zu verstehen als Besucher vom Mars es wären. -

Der Hochsomer wurde heiß aber auch immer wieder feucht und bald stand mein Balkon wieder in Blüten:

Stamm-Röschen 'Stromboli'Stamm-Röschen 'Stromboli'
Das Stromboli-Stämmchen brachte die schönsten Rosenblüten seit Langem hervor, hier mit Tautropfen frisch wie der junge Morgen.

Blühender Trichocereus-KaktusBlühende AmarayllisGedeckter Frühstückstisch auf dem Balkon
Der Trichocereus-Kaktus öffnet an einem einzigen Tag gleich drei große zartrosa Blütenkelche, die nach nur 24 Stunden schon verblühen. /
Die Amaryllis verwöhnt ihre Bewunderer mit 8 blutroten Blumen auf 2 Blütenstielen.

Sprachschüler Leonardo beim Spiel 'Candamir'Frühstück mit Gästen
Leonardo spielt gern, aber er ist auch ein begabter Breakdancer (ich habe Videos von ihm gesehen) und ein fleißiger Deutschlerner /
Frühstück auf dem Balkon mit Cyrille (rechts) und einer Familie auf Wochenendurlaub


Mein nächster Schüler hieß Leonardo und war zu einer super-intensiven 30-Stunden-Woche hier. Bei solch einem harten Programm dauert es nicht lange, bis der Schädel raucht und der Konzentrations-Akku leer ist. Dann hilft nur: ein Spiel spielen oder schwimmen gehen. Oder ein Video schauen. Mit Leonardo habe ich all diese Möglichkeiten ausgeschöpft und so haben wir beide diese Intensivwoche im Hochsommer einigermaßen gut überlebt.

Mit dem 34-jährigen Cyrille gings bei heißen Sommertemperaturen mal wieder in den kühlen Oberrotweiler Winzerkeller zur Führung und Weinprobe und mit Idriss, dessen Papa aus Tunesien stammt, habe ich versucht, einen echten nordafrikanischen Couscous zuzubereiten. Idriss kannte ein Originalrezept, doch unser eigentlich gut sortierter Edeka-Markt hatte die benötigte Gewürzmischung nicht vorrätig. Also ging ich im Internet auf die Suche nach einem nachempfundenen Rezept, das Idriss wohl nicht ganz zufriedenstellte, für meinen mitteleuropäischen Gaumen aber hinreichend orientalisch schmeckte. -

Mit Hélène, die im August für eine Woche hier war, ging ich im kühlen Schatten des Lilientaler Arboretums spazieren und in Breisach im Café Etoile mit Blick über die Stadt und den Rhein genüsslich Eis essen. -

Mit Sprachschülerin Hélène im Liliental...in Breisach
...und beim Abendessen
Eisessen über den Dächern von Breisach und Maiskolbenknabbern auf dem Balkon

Die größten Bäume im Arboretum Liliental sind die Mammutbäume im Sequoienwäldchen. Dieser hier war so groß, dass ich zwei Fotos aneinandergesetzt habe und trotzdem die Spitze noch lange nicht ins Bild bekam - und Hélène muss auch angestregt in die Höhe schauen, um sie zu erblicken.

Mit Federico schließlich gab es mal wieder die Gelegenheit, einen Nachmittag auf Beates Segelboot zu verbringen und im Anschluss daran zur Abkühlung in die kühlen Fluten des Rheins abzutauchen. Es gab kaum ein Lüftchen, so dass die Segel bald wieder hereingeholt werden mussten, doch wir schipperten mit dem Außenborder ein Stück flussab- und dann wieder aufwärts und weil Federico die Pinne bedienen durfte, war er trotz Flaute glücklich und zufrieden.

Grillvergnügen mit Federico und BeateArnost aus Tschechien beim Deutschunterricht
Nach der Bootstour Grillfleisch mit Kartoffelsalat und ein Gläschen Rosé vom Kaiserstuhl für die Erwachsenen mit Federico und Seglerin Beate.
/ Arnost aus Liberec im ehemaligen Sudetenland

Im September kam für zwei Kurswochen der Tscheche Arnost. Er war schon ein fortgeschrittener Lerner, der erzählen konnte und mit dem ich Texte aus Zeitschriften lesen und darüber diskutieren konnte. Auch er hatte ein wöchentliches 30-Stunden-Programm, doch das ist weniger hart als für Anfänger, die noch im ersten Durchgang durch die Grammatik sind. Nach ihm kamen Liesel und ihr 16-jähriger Sohn Julian aus Kapstadt (Südafrika). Julian hatte nach der Kurswoche noch einen Schulaufenthalt von zwei Monaten in München vor. Wir arbeiteten im Dreierteam und machten zusammen einen Ausflug auf die Hochkönigsburg im Elsass.

Sprachkursgäste aus Südafrika Liesel und JulianSprachkursgäste aus Südafrika Liesel und Julian
Das sind Liesel und Julian aus Kapstadt auf der Hochkönigsburg und beim Artikel-Puzzle-Legen

Der 20-jährige Antony, der im Oktober in die Sprachpension kam, war erst vor ein paar Monaten aus der Dominikanischen Republik nach Spanien übergesiedelt. Er konnte noch kein Wort Deutsch, kein Französisch und auch nur wenige Worte Englisch. Da wurde der Unterricht zu einem lustigen Ratespiel mit Händen, Füßen und wenn es gar nicht anders ging, dem Google-Übersetzer Deutsch-Spanisch. Das ehrgeizige 25-Stunden-Programm, das sein Schweizer Stiefvater für Antony gebucht hatte, war ein harter Brocken für den sprachlern-ungewohnten jungen Mann. Spaziergäänge im farbenfrohen Kaiserstuhl-Herbst brachten da die nötige Entspannung.

Mit Antony auf FotopirschMit Antony auf FotopirschMit Antony auf Fotopirsch
Mit Antony auf Fotopirsch /Weinblätter in Herbstfarben / Ein Wandfresko aus Breisach mit einer historischen Stadtansicht

Im Oktober schließlich kam für 3 Wochen Albert aus Seattle (USA). Albert ist schon über 60 und lernt Deutsch "just for fun". Er ist gebürtiger Chinese aus Hongkong, der aber schon als Jugendlicher mit den Eltern nach Amerika kam. Heute lebt er ein paar Monate im Jahr in China (in Bejing) und den Rest in den USA. Er hat erst als Erwachsener Mandarin-Chinesisch gelernt - in Hongkong spricht man Kantonesisch, das mit Mandarin nicht viel gemeinsam hat. Mit Deutsch haben wir von Null begonnen und in den drei Wochen 3 Lehrbuchlektionen bewältigt. Und Albert ist mein erster Sprachkursgast, der online bei mir weiter lernt. Im März will er wiederkommen.

Sommergäste in der SprachpensionSommergäste in der Sprachpension
Sommergäste in der Sprachpension: Familien aus Deutschland und Holland

Seit dem Sommer ist die Sprachpension auf einem neuen Touristenportal gelistet und seither ist die Zahl der Touristenbuchungen erheblich gestiegen. Für mich ist das erfreulich, denn leere Zimmer und leere Betten kosten Geld, aber bringen keins ein. Im Sommer hatte ich deshalb auch eine Ferienjobberin hier, die mir beim Fensterputzen geholfen und hin und wieder die Ferienwohnung für neue Gäste gerichtet hat, sonst wäre das alles überhaupt nicht zu bewältigen gewesen.

Gäste von der Insel Kreta
Die drei Damen von der griechischen Insel Kreta kamen in der Vorweihnachtszeit.

Selbst im Dezember hatte ich noch regelmäßg Wochenendgäste, die das Vorweihnachtsprogramm im Europapark oder die Weihnachtsmärkte in Baden und im Elsass besuchen wollten. Erst im Januar kehrte wirklich Stille ein in der Sprachpension.

 

Mai 2017

Der Winter 2016/17 wurde so kalt wie schon lange nicht mehr. Und er fing schon im November mit plötzlichen harten Frostnächten an und setzte sich im Januar mit 14 Tagen zweistelliger Minusgrade fort. Die Kaiserstühler Winzer konnten nach Jahren mal wieder Eiswein ernten, eine Spezialität der Weinregionen mit gemäßigtem Klima, denn Ernte und Kelterung der Weintrauben müssen bei mindestens 7 Grad Minus erfolgen. Da müssen die Winzer mit Schal, Mütze und Handschuhen und bei stockfinsterer Dunkelheit morgens um fünf in den Weinberg gehen, um die steinhart gefrorenen Trauben zu lesen. Das Auspressen dauert viele Stunden und der abgepresste Traubenmost, der fast ein Sirup ist, bringt schwindelerregend hohe Oechslegrade zustande. Der Wein, der daraus entsteht, ist süß wie ein Likör und muss in kleinen Schlückchen genossen werden, zum Dessert nach einem feinen Essen oder zu besonderen Gelegenheiten, denn es ist nicht ein Wein für alle Tage.

Kälteschock: Bougainvillea vor....... und nach dem Winter
Im letzten Sommer noch üppig grün, im Frühling nur noch ein trockenes Gerippe: Erfrorene Bougainvillea

In der Sprachpension gab es um die Zeit nichts mehr zu ernten, doch der harte Winter sorgte für traurige Erkenntnisse im Frühling. Durch mehrere praktisch frostfreie Winter nachlässig geworden, hatte ich einige meiner kälteempfindlichen Kübelpflanzen nicht rechtzeitig ins Haus gebracht. Den Bananenbaum gar - der für das Haus schon viel zu groß geworden war, hatte ich zwar wie die Jahre zuvor mit einem speziellen Frostschutzvlies eingepackt, doch gegen diese Kälte hatte er keine Chance: Der Wurzelballen im Kübel war ihr nicht gewachsen und so hatte ich im Frühling einige traurige Verluste zu verzeichnen: 2 Oleander, 2 Bougainvilleen, 2 Palmen, 1 Olivenbäumchen, 1 Mandarinenbäumchen und eine Mandevilla hat es außer der Banane noch erwischt. Die 3 Daturas, die ich nach dem Novemberfrost zurückgeschnitten und in der Garage überwintert hatte, trieben erst im Juli wieder von unten aus. Zum Blühen kamen sie in diesem Sommer nicht mehr, aber sie haben überlebt.

Viele bunte StiefmütterchenViele bunte Stiefmütterchen
Viele bunte Stiefmütterchen trösten über die Verluste hinweg....

Um doch wieder ein gästefreundliches Haus und einen attraktiven Frühstücksbalkon präsentiern zu können, kaufte ich jede Menge Stiefmütterchen und bepflanzte Blumenkästen und Schalen damit. Sie haben erstmal die entstandenen Lücken gefüllt und uns viele Wochen lang mit ihren lustigen Blütengesichtern erfreut.

Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?
...und wer von ihnen ist wohl die Schönste im ganzen Land?

Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?Und wer ist die Schönste?
Ich konnte mich nicht entscheiden - deshalb hier das ganze Blütenkaleidoskop.

Noch vor Beginn der Touristensaison bekam ich Besuch von einer Freundin aus Norddeutschland, mit der ich sehenswerte Plätze im Kaiserstuhl besuchte.
Bei dieser Gelegenheit gelang ein Foto der Burkheimer Mittelstadt ganz ohne Autos - prima geeignet zum Vergleich mit einem historischen Foto vom Anfang des 20. Jahrhunderts, das dort auf einer Plakatwand zu sehen war:

Das Burkheimer Mittelstädtle um 1900...und 2017
Burkheimer Mittelstadt: um 1900 und Anno 2017

Die Sprachkurssaison begann im Jahr 2017 schon im Januar, Anfang März hatte ich schon 6 Intensivkurswochen hinter mir.
Im Februar hatte ich Nikolai aus Russland zu Gast. Mit ihm habe ich nicht nur Deutschuntericht gemacht, sondern auch einen richtigen russischen Borschtsch gekocht. Der macht ein wenig Arbeit, ist aber ein perfektes und sehr wohlschmeckendes Essen für kalte Tage. Hmmmmm!

Russischer Borschtsch mit NikolaiRussischer Borschtsch mit NikolaiRussischer Borschtsch mit Nikolai
Russischer Borschtsch ist ein Gedicht von einer Suppe! Mit einem Klecks Sauerrahm schmeckt er auch beim dritten Mal noch super.

Außer Nikolai kam Alvin, ein Engländer, der in der Schweiz wohnt und der Israeli Ziv, den die Liebe in die Schweiz geführt hat, wo er seit einigen Jahren mit seiner Familie lebt. Von ihm habe ich eine Menge über koscheres Essen gelernt. Zum Glück bestand mein Gast nicht auf streng koschere Kost, denn das hätte ich nicht leisten können, auch wenn ich schon alle möglichen Allergiker-Diäten zuwege gebracht habe.
Woran mein jüdischer Sprachschüler richtig Spaß hatte, war die alemannische Fasnet. Den ewig langen Umzug in Freiburg haben wir zusammen besucht, bis die Füße zu Eiszapfen gefroren waren, doch er konnte nicht genug von den Hexen und anderen skurilen und gruseligen Masken bekommen, sodass wir unbedingt auch noch nach Breisach zum Umzug gehen mussten.

Im März kam auch der Bauingenieur Luca aus Italien zum Sprachkurs. Er wollte durch Deutschkenntnisse seine Jobchancen in Deutschland oder der Schweiz verbessern und ich hoffe sehr, dass es ihm gelungen ist. - Und im April kam der 13-jährige Alexandre, dessen ältere Schwester ich schon kannte. Alexandre hat in der Sprachpension seinen Geburtstag gefeiert und dafür haben wir natürlich einen Kuchen gebacken.

Kuchenbacken mit AlexandreKuchenbacken mit Alexandre
Marmorkuchen zu Alexandres Geburtstag: Erst backen,....

Kuchenessen, mit AlexandreLingua-Spiel
...dann essen mit frischen Erdbeerenund Sahne! Und außerdem Lingua spielen: Macht Spaß und Deutsch lernen kann man auch dabei.

Im April kam auch eine ganze Familie aus dem Tessin: Mama Dunja zum Sprachkurs, Papa Stefano und der kleine Sohn Ruben zum Ferienmachen.

Dunja mit Familie beim FrühstückDunja beim Unterricht
Hier alle beim Frühstück (mit Alexandre) und danach Dunja beim Unterricht.

Ende April hatte ich Irene, meinen ersten Sprachkursgast aus Schottland zu einer Kurswoche und im Mai kamen meine ersten australischen Sprachkursgäste für eine knappe Schnupperwoche.

Sprachschüler Luca aus Italien, Sue und Ross aus AustralienVolles Haus am Palmsonntag
Luca und die Australier Sue und Ross beim Frühstück / An Palmsonntag zum erstenmal full house in der neuen Saison.

Natürlich gab es im Frühjahr auch touristische Gäste, altbekannte und neue Gesichter, zum Beispiel die indischen Diamantenhändler, die in Belgien leben und jedes Jahr zur Schmuckmesse nach Basel kommen. Sie nutzen die Gelegenheit auch zu einem Kurzurlaub. Oder die beiden Familien aus Slovenien, die jedes Jahr für ein paar Tage kommen, weil sie hier "einfach gut entspannen können" von ihrem stressigen Alltag. Und dann der Weinhändler aus Hessen, der zweimal im Jahr seinen 6-Tonnen-Laster und sein Fahrrad mitbringt. Am Samstagabend reist er an. Am Sonntag schwingt er sich auf sein Fahrrad und fährt zu einem ausgiebigen Thermalbadbesuch nach Bad Bellingen und wieder zurück. Am Montag macht er auf dem Drahtesel die Tour durch den Kaiserstuhl und klappert nach und nach die Winzergenossenschaften und Straußenwirtschaften ab, um den neuen Jahrgang und die neuen Kreationen der Kellermeister zu probieren und seine Bestellungen aufzugeben. Am Dienstag macht er dann die Tour mit dem Lastwagen, um einzuladen, die letzte Station ist dann am Mittwochvormittag der Kaiserstühler Winzerverein in Oberrotweil. Danach geht's wieder heimwärts in die Hanauer Gegend.

 

 

November 2016

Mal Regen und mal SonnenscheinDie Mauereidechse ist am Winklerberg zu Hause
Durchwachsenes Wetter im Frühling /Besuch bei den Mauereidechsen am Winklerberg: Mehr davon unter 'Breisgau + Kaiserstuhl'

Der Frühling hatte uns mehr durchwachsenes Wetter als strahlende Sonnenwochen mit warmen Temperaturen gebracht. Regentage und -nächte sorgten für wochenlanges Hochwasser im Rhein und seinen Nebenflüssen. Giona zeigte sich unzufrieden mit der wärmsten Region Deutschlands und meinte, die habe dieses Prädikat nicht verdient. - Erst im Juni begann das Wetter sich allmählich zu stabilisieren.

Zum Frühstücken auf dem Balkon ist es zu ungemütlich... aber hin und wieder geht es doch
Zuflucht vor der Krabbler-Invasion (s.o.) im Gästehaus: Gregorio und Elisa und zwei musizierende Paare

Gregorio und Elisa, die wie jedes Jahr eineinhalb Wochen in der Sprachpension verbrachten, konnten noch nicht jeden Tag auf dem Balkon frühstücken und am Tag der kulinarischen Weinwanderung besannen sich die Wettergötter auch erst im Laufe des Vormittags, dass Oberrotweil für dieses wichtige Ereignis mit ihnen ein Sonnenschein-Abonnement abgeschlossen hat. Gegen elf Uhr bekamen die Wanderer noch eine ordentliche Dusche ab und denjenigen, die gerade die erste gastronomische Station besuchten, wurde die Suppe verdünnt. Doch danach war das Wetter wie immer perfekt und an der Kaffee- und Kuchentheke schauten alle Rückkehrer wie immer leicht angeheitert vom Weinprobieren und ansonsten überaus zufrieden in die Welt.

Ein wohlverdientes Eis auf dem Freiburger RathausplatzDie neue Uni-Bibliothek ist ein spiegelblanker Blickfang
Endlich Sommerwetter! Ausflug nach Freiburg mit Sylvain / Die neue Uni-Bibliothek in Freiburg: Rechte Winkel Fehlanzeige.

Mein nächster Sprachschüler noch im Juni war Sylvain, ein junger Franzose, der für 2 Wochen zum Deutschkurs kam. Noch immer wurden wir nicht gerade durch zu viel strahlenden Sonnenschein von der Arbeit abgelenkt, sondern hatten eher das umgekehrte Problem: mal einen Tag zu finden, an dem man ohne Regenzeug draußen sein konnte. Bevor zum Wochenende der Weinwanderung die Ferienwohnung wieder belegt werden sollte, lernte ich noch Sylvains praktische Begabung und Hilfsbereitschaft schätzen: Er half mir mit kleinen Reparaturen, die Wohnung wieder "gästefertig" zu machen. - In der zweiten Woche hatten wir dann Glück. Wir verbrachten einen sonnigen Nachmittag zu einem Stadtbummel in Freiburg und gönnten uns einen höchst verdienten Besuch im Eiscafé.

Marcello und Niccolo beim PizzafutternAusknobeln der Artikel macht Spaß - doch es gibt bessere Methoden
Pizza geht bei jugendlichen Gästen immer / Der-die-das, wieso-weshalb-warum: Hier werden Artikel ausgeknobelt

Sylvain wurde abgelöst von zwei lustigen 14-jährigen Schulfreunden aus dem Tessin: Marcello und Niccolo kamen für eine Woche Unterricht und Freizeitprogramm. Das Highlight für sie war natürlich der eingeplante Besuch im Europapark, wo sie ganz glücklich zusammen loszogen, um sämtliche schwindelerregenden und halsbrecherisch aussehenden Achterbahnen gründlich auszuprobieren, - je schneller und abenteuerlicher, desto besser - und den Nervenkitzel und das flaue Gefühl ausführlich zu genießen, wenn das noch unverdaute Frühstück im Magen Purzelbäume schlägt! Ich bin nicht so ein großer Fan der künstlichen Abenteuer und genoss einen Erholungstag mit einem Spaziergang von Skandinavien bis Italien, kleinen Abstechern nach Russland und nach Griechenland und ruhigen Pausen mit einem Buch vor der Nase auf einer Parkbank. - Zwischendurch hatte ich mich mit den beiden Jungs zum Essen verabredet und wir entschieden uns für eine rustikale Mahlzeit in einem bayrischen Biergarten. - Gegen Abend gings wieder nach Hause und ich bin sicher, dass sie in der folgenden Nacht noch diverse Loopings und High-Speed-Abfahrten in ihren Träumen erlebten.

Eine neue Sonnenmarkise in Arbeit......und fertig
Als der Sommer vor der Tür steht, wird eine neue Sonnenmarkise für den Balkon fällig

Im Juli gabs dann das Kontrastprogramm mit Colin aus England. Colin war einer meiner ältesten Sprachschüler, eigentlich längst im Rentenalter, doch immer noch in der eigenen Firma mit Leidenschaft tätig - er würde sein Büro eines Tages mit den Füßen voraus verlassen, verriet er mir. Er hat mich gelehrt, noch mehr als bisher die Wünsche meiner Kunden als Befehl zu betrachten, statt einfach darauf zu vertrauen, dass ein Unterrichtsstil, der den meisten Spaß macht, auch ihn begeistern wird. So empfand er schon den Einstufungstest als Zumutung und meine sonst allseits beliebten Wortschatz-Memorys versetzten ihn nicht in Entspannung, sondern in puren Stress. - Selbstverständlich gelobte ich sofortige Besserung und konnte ihn am Ende doch zufriedenstellen mit seinem Kurs. Doch wieder einmal wurde mir bewusst, wie unterschiedlich die Menschen sind und wie unterschiedlich ihre Erwartungen - und ihre Reaktionen, wenn sie das Gefühl haben, etwas anderes zu bekommen als was sie geordert haben. -

Viel frischer Salat......im heißen Sommer
Zu Gast bei meinen Gästen: Abendessen mit einer Familie aus Celle

Im Juli hatte ich das Vergnügen, zu Gast bei meinen Gästen zu sein. Eine Familie aus Celle mit einer Tochter im Teenageralter verbrachte ein paar Tage in der Ferienwohnung der Sprachpension und lud mich zu einem leckeren Abendessen im Innenhof ein.

Flammkuchen zum Abendessen mit Lukas......und Pfannkuchen mit Hélène
Lukas und Hélène: Zwei intensive Sprachkurswochen

Es folgten zwei junge, fleißige und sehr motivierte Schüler, der eine aus Frankreich und die andere aus der Schweiz, die jeder für eine Woche kamen. Lukas befand sich in einer Vorbereitungsklasse für die Aufnahme an einer renommierten Business-School. Er lernte schon 9 Jahre lang Deutsch und wir lasen und diskutierten Texte über ökonomische Themen. - Die knapp 16-jährige Hélène interessierte sich - was nicht viele meiner Schüler tun - für das freie Schreiben. Das tut sie auch mit Begeisterung zu Hause in Genf: Sie gehört zu einem Arbeitskreis jugendlicher Autoren und verfasst gemeinsam mit ihren Freunden Science-Fiction-Erzählungen. Das Schreiben ist ihr liebstes Hobby.

Pizzabäcker Dennis......und sein hungriger Bruder Étienne
Dennis, das Pizzabäckertalent und sein hungriger Bruder Etienne

Ein Sprachkurs mit zwei stets zu Späßen aufgelegten Brüdern aus dem Tessin brachte im August zwei Wochen lang Leben in die Bude. Der jüngere von beiden war ein begnadeter Pizzabäcker. Wenn er die Ärmel hochkrempelte und den Teig bearbeitete, wurde klar, dass hier ein Profi am Werk war. Da die beiden auch ein umfangreiches Freizeitprogramm gebucht hatten, genossen wir zusammen den inzwischen eingetroffenen Hochsommer bei einer Reihe von Ausflügen: Ein Nachmittag in Freiburg mit Stadtbummel und Eiscafé-Besuch,

Im Waldklettergartzen bei KenzingenBei Flaute mit Motor fahren und Seglerknoten üben
Jede Menge Freizeitspaß: Im Waldklettergarten / Beim Seglerknoten-Üben mit Seglerin Beate

ein Besuch im Waldklettergarten Kenzingen mit viel Spaß in 10 m Höhe zwischen den Bäumen, natürlich Schwimmen und erholsame Stunden am Badesee bei Burkheim, eine gemeinsam besuchte Yoga-Stunde, ein Ausflug mit der Seilbahn auf den Schauinsland und Teilnahme an der "großen" 2 1/2-Stunden-Führung im Museums-Bergwerk und 2 Stunden Segeln auf dem Rhein mit einer Lektion in Seglerknoten - das hätte auch ohne Sprachkurs für genug sommerliche Kurzweil gereicht.

Im Museums-Bergwerk SchauinslandIm Museums-Bergwerk Schauinsland
Ausgerüstet für den Ausflug unter Tage im Schauinsland-Besucher-Bergwerk

Eine Schienen-BiegevorrichtungDas Gruben-Fahrrad fährt auf Schienen
Hier eine Schienen-Biegevorrichtung und ein Grubenfahrrad

Mit Samuele beim FrühstückFrühstück mit Bjørn und Vibeke
Sprachschüler Samuèle aus dem Tessin und die Feriengäste Bjørn und Vibeke aus Dänemark

Danach war ich dann wieder ausgeruht für eine 30-Stunden-Woche mit Samuele aus dem Tessin. Der 17-jährige Gast hat das Super-Intensiv-Programm gut bewältigt. Ich war beeindruckt von seinem Lerneifer. - Die 13- jährige Französin Lison kam schon zum zweiten Mal zu einer Sprachkurswoche in die Sprachpension. Sie hatte 3 Stunden täglich Unterricht. Da war noch Luft für ein paar gemeinsame sommerliche Frischluft-Aktivitäten. Am Montag folgte sie meiner Einladung, am Yoga-Kurs teilzunehmen, am Mittwoch gingen wir schwimmen im Burkheimer Badesee, am Donnerstag machten wir (gemeinsam mit weiteren Teilnehmern) eine Kanutour in der Rheinaue, am Freitag wünschte sich Lison noch einen Bummel in Freiburg.

Kanutour in der RheinaueKanutour in der Rheinaue
Kanutour in den Rheinauen mit Lison...

Nach 10 km sind wir am ZieUnterricht mit Lison
...und Unterricht gibt es natürlich auch.

Inzwischen war es September geworden und die 30-jährige Augustine kam zum Sprachkurs. Auch sie fogte meiner Einladung zum Yoga-Kurs am Montag und hatte soviel Spaß am Yoga, dass wir danach noch dreimal statt einer Vormittags-Kaffeepause eine Runde Yoga einlegten.

Sprachschülerin AugustineGäste aus Meppen
Sprachschülerin Augustine und eine Familie aus Meppen /NRW

An drei sommerlich warmen Septembertagen besuchten wir auch zusammen unseren schönen Badesee bei Burkheim und wieder einmal - nach so vielen jugendlichen Sprachschülern - nahm ich mit einer Sprachschülerin an der Kellerführung des Oberrotweiler Winzervereins teil. Inzwischen begrüßt mich der Exkursionsleiter schon immer mit Hallo als Stammgast und fragt mich zuweilen, ob er etwas zu erzählen vergessen habe. Natürlich vergisst er nie etwas, auch nicht seine Gesangseinlage "beim Fass in einem tiefen Keller", denn er macht den Rundgang schon seit Jahren, und auch wenn ich schon oft dabei war, wird es mir nicht langweilig und immer wieder lerne ich noch was dazu.

Traubenannahme im WinzerkellerRotwein-Maischeverarbeitungs-Halle
Mal wieder Kellerführung beim Kaiserstühler Winzerverein: Dieses Mal während der Traubenlese....

Aus diesem Eichenstamm wurde das große Fass gemacht (historisches Foto)Fassbauer bei der Arbeit (historisches Foto)
"Bei einem Fass in einem tiefen Keller...." Hier entsteht es erst: das große Rothwiiler Fass.

Herbst in vergangenen Tagen auf einem FassbodenSo kommt der Wein zum Kunden: 6-er Kartons mit lachender Sonne
Auch dieses Fass zeigt Weinbaugeschichte / Und in diesen Sechserkartons geht der Wein unter die Leute.

In der zweiten Septemberhälfte habe ich mir dann zwei Wochen Segelurlaub gegönnt: einmal rund um Korsika mit einem Abstecher zwischendurch nach Elba. Das Wetter war perfekt mit warmen Tagen und bereits kühlen Nächten, ausreichend Wind und ausreichend Sonnenschein. Wir, eine 6-er Crew einschließlich unseres Skippers, verstanden uns prima, hielten das Boot auf Kurs, setzten die Segel und holten sie wieder ein und was sonst so dazugehört auf dem Schiff.

Kurs auf KorsikaLeuchtturminsel vor Korsika
Am ersten Tag geht es zwischen Gewitterfronten in Richtung Korsika.... /Leuchttürme und Untiefenbojen rund um die Insel

Meine erste Lektion am RuderKaisermantel (Argynnis paphia)
Mein erster Versuch am Steuer: noch etwas zaghaft/ Besuch von der Insel (ein Kaisermantel) sucht Plätzchen zum Ausruhen

Das uneinnehmbare Städtchen BonifacioEin Sonnenuntergang schöner als der andere
Anfahrt auf die Feste Bonifacio an der Südspitze Korsikas /An tollen Sonnenuntergängen herrscht kein Mangel

Trotz knapper Platzverhältnisse auf der 11 Meter langen 'Serena' gab es keinen Stress, sondern Erholung pur. Ankern in einsamen Buchten, morgens vor dem Frühstück erstmal 2-3 Runden schwimmen, Kochen und Essen an Bord und für mich die ersten Lektionen am Steuer und in der Fremdsprache 'Seglerlatein'.

Atemberaubend: Die roten Felsen am Golfe de PortoNasses Vergnügen im Schlepptau der Serena
Rote Felsen an der Westküste im Licht der untergehenden Sonne: Gigantofantastisch! / Nasser Spaß: im Schlepptau der Serena.

Und natürlich hin und wieder auch einen Landgang und zum Schluss eine fantastische Nachtfahrt bei einem atemberaubenden Sternenhimmel, Meeresleuchten und einer auffrischenden Brise, die uns zurück zum Heimathafen der Serena führte.

Am Ende des Törns klappt das Kurshalten schon besserHeimathafen der Serena in Sicht bei Morgensonne
...jetzt schon mit etwas Übung im Kurshalten, trotz Dünung / Nach einer langen Segelnacht ist der Heimathafen in Sicht

Kaum zu Hause, stand schon der nächste Sprachschüler auf der Matte: Stefano, der für 2 Wochen ein Super-Intensivprogramm von 30 Wochenstunden Unterricht gebucht hatte. Er wurde abgelöst von Jessica und schließlich Arthur und dann war der Oktober auch schon vorbei.

Vogtsburger Künstler machen die Straße zum AtelierWeinprobe beim Winzerverein mit Sprachschüler Stefano
Am 03. Oktober ist Tag der offenen Ateliers in Vogtsburg / ..und hier gibt's eine Weinprobe mit Sprachschüler Stefano

Renaissance-Altar des Künstlers HL im Breisacher Stephansmünster (1523-26)Steinernes Maßwerk: Der Lettner im Breisacher Stephansmünster (1496)
Mit Jessica mache ich einen Besuch in Breisach: Hier der geschnitzte Altar und der Lettner im Stephansmünster....

Sprachschülerin JessicaNeue Stühle für das Esszimmer der Sprachpension
...und hier in einem Café am Markt: Leider ist die Schwarzwälder Kirschtorte schon alle/ Neue Stühle für das Esszimmer sind fällig!

Natürlich kamen in diesem Sommer nicht nur Sprachschüler, sondern auch wieder eine Reihe Ferien- und Wochenendgäste aus allen möglichen Ländern in die Sprachpension.

Im November wurde es dann schlagartig ruhig und die ersten Frostnächte waren der Auftakt zu einem für Kaiserstühler Verhältnisse ungewöhnlich kalten Winter, der einige meiner grünen Hausgenossen, die ich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, das Leben kostete....

 

 

Mai 2016

Der vergangene Winter brachte uns weder Frost noch Schnee und die Mandelbäume blühten schon im Februar - doch die Blüten hielten wochenlang, weil es regnerisch und kühl blieb und der schöne Vorfrühling im März mit ersten wärmenden Sonnenstrahlen einfach ausfiel. Dennoch fing in der Sprachpension die neue Saison schon am 01. Februar an mit Nikolai aus Jekaterinburg im Ural.

Weihnachtsabend 2015Weihnachtsabend 2015
Weihnachtsabend mit zweien meiner Kinder und drei Sprachschülern aus Frankreich und China

Doch ich erlaube mir hier erst noch einen kleinen Rückgriff auf die Zeit um Weihnachten und Neujahr. Über Weihnachten kam für eine Woche der 14-jährige Schüler Nicholas aus Frankreich und für 2 Wochen die beiden chinesischen Studentinnen Yi und Jiaqi in die Sprachpension, die bis Anfang Januar blieben. Nicholas hatte 25 Wochenstunden gebucht und die beiden Chinesinnen 20 Wochenstunden. Damit war zum erstenmal eine Stundenzahl erreicht, die ich ohne zweite Lehrkraft nicht bewältigen konnte - und das war der Start der Zusammenarbeit mit Maria: Maria ist Grund- und Hauptschullehrerin von Beruf, bis zur Schließung der Haupt- und Werkrealschule in Oberrotweil hat sie an dieser Schule unterrichtet, dann ging sie für ein Jahr an eine deutsche Schule auf Gran Canaria. - Als ich im Herbst eine Anzeige aufgab, um eine zweite Lehrkraft als Aushilfe für Zeiten mit hohen Wochenstundenzahlen zu finden, war sie wieder in Deutschland und meldete sich. Sie war interessiert am Unterrichtsmodell der Sprachpension und wir entdeckten, dass wir eine sehr ähnliche Einstellung und Herangehensweise an den Sprachunterricht mit Deutschlernenden hatten und so gab es über Weihnachten die ersten in Kooperation durchgeführten Sprachkurse, in denen Maria sowohl einen Teil von Nicholas' als auch einen Teil von Yis und Jiaqis Unterrichtsstunden übernahm. Die "Übergabe" der Schüler von mir zu Maria und umgekehrt klappte reibungslos und auch die Sprachschüler kamen mit Maria und mir gleichermaßen gut zurecht. Das Experiment konnte als gelungen verbucht werden, eine Fortsetzung ergab sich bereits im März.

Unterricht mit Yi und JiaqiCandamir-Spiel mit Nikolai
Unterricht mir Yi und Jiaqi und Spielen mit Nikolai aus Russland

Dennoch waren die Kurse um die Jahreswende ziemlich anstrengend für mich, denn pünktlich zum Weihnachtsfest erwischte mich eine üble Erkältung mit Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit bis zur Stimmlosigkeit. Zwei meiner Kinder, die am 24. Dezember kamen um den Weihnachtsabend mit mir und meinen Sprachschülern zu verbringen, verbannten mich mit Redeverbot ins Wohnzimmer und nahmen sich der Vorbereitung des Weihnachtsessens ohne meine Mitarbeit an, worüber ich nicht unglücklich war, denn das Sprechen und Herumwirbeln in der Küche tat mir wirklich nicht gut und ich war froh über diese Entlastung. - Am zweiten Feiertag war dann wieder Unterricht angesagt und ich habe gearbeitet, aber ich gebe zu, dass ich nicht auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit war. Nachdem Yi und Jiaqi wieder abgereist waren, hatte ich dann Zeit, meine Grippe zu pflegen, die mich als erstes mit einem Rückfall für 3 Tage manövrierunfähig machte und dann noch mehrere Wochen mit ihren Nachwirkungen beschäftigte.

Anfang Februar kam dann für 2 Wochen der 19-jährige Nikolai, mit dem ich nicht nur die üblichen Grammatik-, Hör- und Wortschatzübungen machte, sondern mich auch ausführlich über Russland unterhielt, da er sich für meine Eindrücke und Erfahrungen während meines 2-jährigen Russland-Aufenthalts interessierte.

Archäologisches Museum: Jungsteinzeitliche FundorteArchäologisches Museum:Tongefäß/ Jungsteinzeit Archäologisches Museum: Glasschale(Prunkgrab Ihringen)/Keltische ZeitArchäologisches Museum: Langhaus (Modell)/Jungsteinzeit Archäologisches Museum: Wasserleitung aus Holz /Römische ZeitArchäologisches Museum: Krüge/ Römische ZeitArchäologisches Museum: Mühlespiel /Römische Zeit Archäologisches Museum: Schmuckfibel/Alamannische Schatzkammer
Archäologisches Museum in Freiburg/ Die Karte zeigt jungsteinzeitliche Fundorte in Kaiserstuhl und Tuniberg

Nikolai wurde abgelöst von Arthur aus Frankreich (13), mit dem ich in seinem einwöchigen Kurs außer 15 Stunden Unterricht auch 10 Stunden Freizeitaktivitäten zu bestreiten hatte. Das Wetter meinte es nicht wirklich gut mit uns und so haben wir außer einem Spaziergang auf die Mondhalde und einem Einkaufsbummel in der Freiburger Altstadt einen Besuch ins Archäologischen Museum unternommen, das ich noch mit keinem Sprachschüler besucht hatte.

Am 21. Februar kam dann Iacopo aus Bellinzona für 6 harte Sprachkurswochen. Hart waren sie, weil der Junge mit seinen 15 Jahren ein Super-Intensiv-Programm mit 25 Wochenstunden Einzelunterricht gebucht hatte, was für einen Zeitraum von 6 Wochen eine echte Herausforderung bedeutet, denn im Einzelunterricht ist permanente volle Konzentration angesagt. Aus-dem-Fenster-gucken und Wegträumen geht nicht. Da er außerdem Allergiker war, ging es ihm nicht immer gut und er kämpfte mit allerlei gesundheitlichen Beeiträchtigungen. Unterrichtsstunden mussten ausfallen und konnten nur zum Teil nachgeholt werden. Da war es nicht immer leicht, Spaß am Lernen zu vermitteln und Spaß am Lernen zu haben.

Mittagspause mit Sprachschülern Iacopo. Tarique und Lehrerin Maria WagnerRestaurantbesuch auf dem Breisacher MünsterbergIacopo mit seinen ElternMartin belegt Pizza
Mittagessen mit Iacopo, Tarique, Maria /Abendessen im Restaurant / Iacopo mit seinen Eltern / Martin belegt Pizza

Es war deshalb eine willkommene Veränderung, als im März Tarique aus Sri Lanka für eineinhalb Wochen zu uns kam und mit seinem Humor und seiner unkomplizierten sympathischen Art für viel Fröhlichkeit und Lachen bei uns sorgte. Tarique war ein Firmen-Sprachschüler, der bereits seit 3 Jahren in Deutschland lebt und für eine deutsche Firma arbeitet. In seiner Arbeit hat er viel mit Kunden aus dem asiatischen Raum zu tun und das kann er alles auf Englisch erledigen, doch für Besprechungen und Gespräche in der deutschen Firmenzentrale braucht er Deutschkenntnisse und für das Leben in einer schwäbischen Kleinstadt nicht minder. Und das Deutschlernen fiel ihm nicht leicht, doch er hatte dennoch keine Scheu, Deutsch zu sprechen und damit hat er den stillen Iacopo ermutigt, es auch zu versuchen. Am Sonntag zogen die beiden zu einer gemeinsamen Wanderung los und berichteten abends stolz, dass sie unterwegs jede Menge Deutsch miteinander gesprochen hatten.

Spaziergang nach Oberbergen mit MartinSpaziergang nach Oberbergen mit Martin
Ein Spaziergang mit Martin und seinem Skateboard

In Iacopos letzter Unterrichtswoche kam schließlich nochmal ein zweiter Schüler in die Sprachpension, der 12-jährige Martin aus Frankreich. Mit Martin kam ich wieder ein bisschen mehr nach draußen. Er hatte sein Skateboard mitgebracht und wir machten einen Spaziergang durch die Weinberge nach Oberbergen, auf dem es immer wieder Gelegenheit gab, mal ein Stück auf dem Skateboard entlangzusausen. Auch am Essenkochen hatte Martin Spaß und so half er mit, Kartoffelsalat und Pizza zuzubereiten. Zum Deutschlernen hatte er dagegen nicht immer Lust. Mit 12 Jahren ist man noch nicht unbedingt bereit, etwas zu tun, was man als 'langweilig' empfindet, deshalb musste ich mir allerhand einfallen lassen, um den Jungen zu motivieren. Und es dauerte fast die ganzen zwei Wochen, bis Martin zum ersten Mal einen ernsthaften Versuch machte, Deutsch zu sprechen.

Frühling im KaiserstuhlUrlaub in Italien/Ligurische KüsteUrlaub in Italien/ ein FabeltierIn Italien sind die Zitronen reifUrlaub in Italien/Ligurische KüsteTulpen auf dem Balkon der Sprachpension
Endlich Frühling - und eine Woche Wanderurlaub in Italien! /
Im Kaiserstuhl blühen Mandelbäume und Tulpen/...in Italien sind die Zitronen reif....

Am 09. April holten die Eltern den kleinen Martin wieder nach Hause und dann gab es für mich eine Erholungspause nach 10 Wochen Non-stop- Sprachkursen. Ich hatte mir fest vorgenommen, mir in dieser Zeit eine Woche Urlaub zu gönnen. Ich träumte von einer Reise nach Italien und hängte mich ans Telefon, um jemand aus Familie, Freundes- oder Bekanntenkreis zu finden, der mit mir fahren wollte und bekam eine Absage nach der anderen. Schließlich erbarmte sich meine älteste Tochter, obwohl sie gerade erst seit 2 Wochen von einer 4-wöchigen Südostasien-Reise zurückgekehrt war, kratzte noch ein paar Urlaubstage zusammen und fuhr mit mir für eine Woche an die Ligurische Küste, wo wir im Nationalpark Cinque terre wanderten - auf steilen Wegen bergauf, meine durchtrainierte Tochter wie eine Gämse voraus und ich wie eine alte Dampflok hinterher - und auf genauso steilen Wegen bergab. Nach 2 bis 3 Tagen kam ich schon geringfügig besser voran und wenn unser Urlaub 6 Wochen statt 6 Tage gedauert hätte, dann wäre ich jetzt fit wie ein Turnschuh und vielleicht auch um ein paar überflüssige Kilos leichter.

So aber ging es bald wieder nach Hause, doch ich brachte ein wenig Sonnenbräune, eine Menge Fotos und schöne Erinnerungen mit zurück: an angenehme 24 Grad, einen blauen Himmel und ein ebenso blaues Meer, Olivengärten, Orangen- und Zitronenbäume, extrem steile Weinterrassen und Dörfer mit engen winkligen Gassen, in denen Autos keinen Platz haben. Deshalb parken dort auch keine Autos vor den Häusern, sondern Boote, und die werden bald wieder zu Wasser gelassen.....

Giona beim Unterricht......und am Klavier
Giona lernte 6 Wochen in der Sprachpension .... und spielte mit Leidenschaft Klavier

Und dann reiste Giona zum 6-wöchigen Sprachtraining an. 'Giona' ist die italienische Form von 'Jonas', deshalb liegt man vollkommen falsch, wenn man ihn für eine junge Frau hält. Er ist 20 Jahre alt und büffelt für seine Test-DaF-Prüfung, um dann ab Herbst an einer technischen Fachhochschule in der Nähe von Luzern zu studieren. Und er spielt klasse Klavier! Deshalb werde ich seine spontanen Konzerte sehr vermissen, wenn er in einer Woche wieder nach Hause fährt.

Leon bei der Weinprobe
Leon aus St Petersburg/ Zimbabwe/ Kapstadt bei der Weinprobe

Zwischendurch gab es wieder für zwei Wochen einen zweiten Sprachkurs mit Leonid. Leonid ist geborener Russe, nach dem Ende der Sowjetunion wanderte er nach Zimbabwe aus und heute hat er 3 Wohnsitze: einen in Zimbabwe City, einen in Kapstadt und einen in St. Petersburg. Von Beruf ist er Arzt und an allen 3 Orten lebt und arbeitet er von Zeit zu Zeit. Und Deutsch lernt er, weil er auch öfter mal nach Deutschland kommt. - Es ist schon sehr erstaunlich, welche ungewöhnlichen Lebensentwürfe manche Menschen verwirklicht haben.

Musikabend mit Gästen der Sprachpension
Mit Giona und musikalischen Wochenendgästen erlebten wir eine fantastische Jam-Session mit Klavier, Saxophon und Gesang

Natürlich gab es in diesem halben Jahr seit November nicht nur Sprachkurse, sondern auch die eine oder andere Touristenbuchung, besonders, seit das Frühjahr nicht mehr zu verleugnen ist. Darunter sind neue Gesichter und alte Bekannte. Und ich habe, da ich viel Arbeit habe, auch wieder etwas Urlaub geplant: eine Woche im Juli auf einem Segelboot auf dem Mittelmeer. Denn immer nur arbeiten ist ungesund.

 

 

November 2015

Anfang Mai kam Neetha, eine Südafrikanerin mit indischen Wurzeln für eine Woche zum Deutschlernen. Sie war begeistert und träumte von einer Wiederholung ihres Kaiserstühler Spracherlebnisses - so schrieb sie mir ins Gästebuch. Doch wenige Monate später erfuhr ich von ihr, dass sie inzwischen von der Schweiz nach Australien umgezogen ist. Dann wird es wohl doch noch eine Weile dauern, bis sie die Sprachpension wieder einmal besucht.

Andächtig lauschend.......und in bester Probierlaune
Neetha und Alexander bei der Kellerführung mit Weinprobe

Mit Neetha und Alexander lag wieder einmal die Teilnahme an einer Kellerführung des Kaiserstühler Winzervereins an samt Gesangseinlage des kellerkundigen Leiters der Veranstaltung beim "großen Rothwiler Fass" und ausführlicher Weinverkostung. Die Kaiserstühler Winzer betreiben ihren Beruf mit Leidenschaft. Sie sind stolz auf ihren Wein, erzählen gern und geben den Touristen augenzwinkernde Ratschläge. Das kann man auch an der Sammlung von Wein-Weisheiten erkennen, die ich in Oberrotweil mit meiner kleinen Kamera zusammengetragen habe. Noch nie habe ich eine Kellerführung beim Winzerverein erlebt, die weniger als zweieinhalb Stunden dauerte.

Wein-WeisheitenWein-WeisheitenWein-Weisheiten
Im Wein liegt Wahrheit und Weisheit....

Wein-Weisheiten Wein-Weisheiten
....aber weder Grammatik noch Rechtschreibung. Wer findet die Fehler? (Auflösung ganz unten auf der Seite)

Als Neetha und auch Alexander wieder abgereist waren, kam Brigitte aus Bordeaux. Sie hatte mir einen fast fehlerlosen Brief geschrieben und freute sich ganz offensichtlich sehr auf ihren einwöchigen Sprachkursaufenthalt. Doch es gelang ihr in der kurzen Zeit nicht, sich frei zu machen vom Übersetzen und ihre Angst vor fehlerhaftem Sprechen zu überwinden. Schade, dass ich ihr dabei nicht genügend helfen konnte.

Pizza zum Abendessen altes Häuschen in Oberrotweil
Beim Abendessen mit Brigitte / Altes Häuschen in Oberrotweil im Mai

Mein nächster Sprachkursgast war Tiina, meine erste Sprachschülerin aus Finnland. Die Skandinavier sind meist beneidenswert gut in Fremdsprachen und auch Tiina war gut in Deutsch. Sie sprach fließend und fast ohne Akzent. Und sie arbeitet als Übersetzerin und Sprachenlehrerin, unter anderem unterrichtet sie Deutsch an einer Volkshochschule. Was sie in der Sprachpension noch lernen wollte, waren Redewendungen und stilistische Feinheiten, mit denen man zum Beispiel einen Vortrag in deutscher Sprache würzen kann. Und auch das Gegenteil wollte sie besser kennen lernen: das formale Deutsch-Kauderwelsch der Behörden und Amtschimmel, in dem ein steifer Nominalstil Triumphe feiert und so manches Furcht erregende Wortungetüm zu Hause ist.

Tiinas Gästebucheintrag
Tiinas Eintrag im Gästebuch der Sprachpension

Wie alle fortgeschrittenen Schüler hatte sie konkrete Vorstellungen von ihrem Sprachkurs-Programm. Und so bereitete sie einen (fiktiven) Vortrag vor, den sie zum Beispiel an der Volkshochschule der deutschen Partnerstadt ihres Wohnorts halten könnte. Das Thema? - Natürlich Finnland, seine Geschichte und seine Kultur. - Zunächst erzählte sie über ihren Plan; dann formulierte sie ihren Vortrag Stück um Stück schriftlich und gemeinsam sprachen wir das Manuskript durch und diskutierten Verbesserungsmöglichkeiten. - Wir hatten beide viel Spaß bei der Arbeit. Ich habe eine ganze Menge über Finnland, seine Geschichte und seine Menschen gelernt - und ich weiß jetzt, dass es längs durch Finnland eine Putzgrenze gibt und wie man auf Finnisch bis 5 zählt!

Triodom-SpielrundeMit Azusa im schattigen Liliental
Tiina und Azusa beim Tridomino-Spiel / Wanderung im Liliental mit Azusa

Ende Mai kam dann für eine Woche Azusa aus Japan. Auch ihre Sprachkurswoche war etwas Besonderes für mich. Von etwas weiter weg betrachtet hätte Azusa ohne weiteres als Teenager durchgehen können, so klein, zierlich und lebhaft war sie. Natürlich brachte Azusa nicht nur mir, sondern allen, die sie hier anzutreffen vermutete, einen dieser schönen japanischen Papierfächer mit. Meiner kam in dem heißen 2015er Sommer vielfach während des Unterrichts zum Einsatz. Azusa brachte aber auch Prospekte über die Sehenswürdigkeiten ihrer Heimat und eine Karte ihrer Heimatinsel Shikoku mit und erzählte mir über eine Pilgerreise zu einer Reihe heiliger Stätten ihrer Religion. Zusammen machten wir eine kleine Wanderung im schattigen Liliental, denn Anfang Juni kündigte sich bereits die große Hitze an.

Im Juni hatte ich eine kleine Verschnaufpause, in der ich meine beiden Söhne und ein paar alte Freunde besuchte und 2 Tage mit meiner großen Tochter am Bodensee verbrachte.

Sprachschülerin Laura Grillparty auf dem Balkon
Japanischer Fächer im Einsatz gegen die Hitze im Juli / Grillparty mit Laura und meinen beiden Töchtern.

Kuchenbacken mit LisonLisons Geburtstagsfrühstück
Lison feierte ihren 12. Geburtstag in der Sprachpension - natürlich mit selbst gebackenem Schokokuchen /Geburtstagsfrühstück

Vladimir, Sprachschüler aus GenfOleanderblüte
Das ist Vladimir aus der Französischen Schweiz / ...und ein Oleander-Portrait aus dem Hochsommer

Doch bald ging es wieder weiter mit Feriengästen und Sprachschülern. Unter den letzteren zunächst Colette, eine Kosmopolitin mit britischem Pass, französischem Namen und Wohnorten in Genf und Montevideo. Ab Juli kamen dann wieder jugendliche Sprachkursgäste: Laura aus dem Tessin für 2 Wochen und im August Vladimir aus der französischen Schweiz und schließlich die 12-jährige Französin Lison. Im Juli/ August hatte ich auch ein Familien-Sprachprogramm mit Mama Carla und zwei lebhaften Jungs im Alter von 5 und 7 Jahren. Ihre Muttersprache war Italienisch, aber sie kamen aus der zweisprachigen Region Südtirol. Und weil die Mama wollte, dass sie mit Italienisch und Deutsch aufwachsen, besuchen die beiden eine/n deutschsprachige/n Kindergarten und Grundschule. -

Im Maislabyrinth bei OpfingenJeder darf hier mal Ritter sein oder Burgfräulein
Verirrt im Maislabyrinth: Tiberio, Demetrio und ihre Mama Carla / Ritter Demetrio möchte gegen einen Drachen kämpfen

im Waldgehege für BerberaffenAffen mögen Popcorn
Ein Bewohner des Affenbergs im Elsass macht eine kleine Siesta / Affen mögen Popcorn naschen und die Kinder dürfen füttern

Tierpark MundenhofBau der Murmelbahn
Tiberio im Tierpark Mundenhof in Freiburg /Testlauf der Murmelbahn

Wir haben uns mit Rittern und Ritterburgen beschäftigt: ein Bilderbuch angeschaut, aus dem man eine ganze Burg aufklappen konnte, Bilder von Rittern und Drachen farbig ausgemalt, ein Lied über einen bösen Raubritter und ein Burggespenst gelernt und natürlich eine Ritterburg mit Legosteinen gebaut. Doch ohne die Mama war nichts möglich, das hat der kleine Demetrio nicht erlaubt. Und mit der Mama war die Versuchung, Italienisch zu sprechen, einfach ganz schön groß. Aber wir haben zusammen auch eine ganze Menge Ausflüge gemacht: Natürlich eine richtige Burg besucht, die Hochkönigsburg im Elsass, dazu den Affenberg ganz in der Nähe. Wir waren auch zusammen im Tierpark Mundenhof (Freiburg) und und im Maislabyrinth bei Opfingen, wo wir den Ausgang wirklich nur mit Mühe wieder gefunden haben. Nur eins konnte ich den beiden Jungs nicht bieten, was sie immer wollten und am liebsten die ganzen zwei Wochen gemacht hätten: Fische fangen! Dafür brauchen sie ihren Papa, und der war nicht mitgekommen.

Unterricht mit Miroslavbeim Abendessen
Miroslav löst ein Kreuzworträtsel als Aufgabe im Deutschunterricht / Im September kann man noch draußen zu Abend essen

Noé sägt eine Schneeflocke ausWölfe und Bären jagen mit dem Spiel Candamir
Der 14-jährige Noé sägt eine Schneeflocke aus / Candamir ist ein Trip in die Bronzezeit: Hier muss man wilde Tiere jagen und Abenteuer bestehen

Im September/Oktober kam nach langer Pause mal wieder ein Firmen-Sprachüler aus Tschechien, und in den Herbstferien der 14-jährige Franzose Noé. Dazu den ganzen Sommer und Herbst bis Anfang November jede Menge Gäste, die hier ein paar erholsame Urlaubstage mit Familie, Freunden oder allein verbracht haben, darunter auch einige, die schon früher einmal meine Gäste waren und wie jedes Jahr zahlreiche Durchreisende, die nur ein Quartier für eine Nacht suchten. Hier eine kleine Auswahl aus all den vielen:


Frühstück zu sechst an einem Tisch, aber auf zwei Fotos


Svenja und René mit Hund Akila / Eine Familie aus Bayern


Ein deutsch-thailändisches Paar / ...und eine französische Familie aus der Nähe von Paris: Sohn Paul probierte ein paar Deutschstunden.

Im November schließlich kehrte Ruhe ein und ich fühle mich nach dieser langen und arbeitsreichen Saison nicht wenig erholungsbedürftig. Doch es gab noch einen Sprachkurs mit Kevin und Katherine aus Dublin (Irland). Die beiden haben Sohn und Schwiegertochter und ein dreijähriges Enkelkind in der Nähe von Basel. Sie haben nicht in der Sprachpension gewohnt, aber sie kamen den ganzen November über jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstagvormittag zum Deutschlernen. Sie haben fleißig gearbeitet und mit meinen Übungen, Rätseln und Spielen im Unterricht jede Menge Spaß gehabt. Ich habe sie wirklich ungern ziehen lassen nach den vier Wochen. - Aber sie haben mich eingeladen, nach Dublin zu kommen und ich bin sicher, dass sie mich gern und gut mit Land und Leuten auf der Grünen Insel bekannt machen werden - wenn ich denn irgendwann die Zeit finde, wieder mal auf Reisen zu gehen. - Irland gehört sicher zu den eher leicht erreichbaren Zielen. Doch nach über sieben Jahren Sprachpension habe ich schon Einladungen nach San Francisco, Italien, Spanien, die Ukraine, Israel, Japan und Finnland bekommen und bestimmt noch in weitere Länder, die mir gerade nicht einfallen....


Katherine und Kevin, Sprachschüler aus Dublin kamen den ganzen November zum Lernen / ...und eine kleine Herbst-Nachlese: Reife Hagebutten


Reife Mandeln / ...und die letzten Rosen eines langen Sommers in einer Plastikwanne vor einem Haus in Oberrotweil

Und Russland würde ich auch gern mal wiedersehen. Aber alles zu seiner Zeit. Ich hoffe sehr, dass ich in diesem Leben nochmal die Gelegenheit zu ein paar schönen Reisen bekommen werde.

Jetzt kommt erstmal der Winter - wenn er denn kommt. Der November hat uns immer noch viel Sonnenschein und milde Temperaturen beschert.
An Weihnachten werde ich zwei Sprachschülerinnnen aus dem Reich der Mitte in der Sprachpension begrüßen können - und wieder einmal einen jungen Franzosen.

 

 

 

April 2015

Der Winter 2014/15 war kein harter Bursche im Kaiserstuhl. Fröste blieben uns fast ganz erspart und Schneeschippen war auch kein Thema.
Doch das konnte man im November ja nicht wissen. Also galt es, eine Überwinterungslösung für den Bananenbaum zu finden, der, nachdem er im Frühling einen neuen, größeren Topf bekommen hatte, erst richtig losgelegt hatte mit dem Wachstum. Nein, im Haus war nichts mehr möglich.

Was dann? - Die Wahl fiel auf eine Problemlösung à la Christo (natürlich mit einem Spezial-Pflanzen-Frostschutzvlies). Das sah dann folgendermaßen aus:

Banane im WinterNach der 'Enthüllung'Bananenblüteim Herbst
Alles Banane - vom Winter bis zum Herbst 2015

Ein paar Bedenken hatte ich schon, ob das wohl gut gehen würde. Doch als im April der Tag der Enthüllung gekommen war, stellten sich alle Sorgen als unbegründet heraus. Erste neue Blätter warteten bereits darauf, sich zu entfalten und bald sah der Bananenbaum wieder recht attraktiv aus. Im Sommer überraschte er mit einer Blüte, doch die Hoffnung auf echte Kaiserstühler Bananen wurde herb enttäuscht.

Das war jetzt natürlich ein Vorgriff. Kehren wir erstmal in den Winter zurück.

Ab Mitte November war Schluss mit der Touristen- und Sprachkurs-Saison, doch dafür gab es Wintergäste: eine Familie aus Rumänien weilte von Oktober bis Mitte Dezember als Zwischenmieter in der Ferienwohnung; auch der Berufsschüler aus dem vergangenen Winter kam für zwei weitere Kursblöcke und gegen Winterende wechselten sich 6 Wochen lang mehrere Rumänen im 4-Bett-Zimmer des Gästehauses ab.

Danilo und SilvanaSpaziergang auf den Eichberg mit Pierre-Yves
Danilo und Silvana mit italienischem Temperament aus Bayern / Pierre-Yves, französischer Sprachschüler

Um die Weihnachtszeit füllte sich die Sprachpension aber wieder mit touristischen Gästen: zwei amerikanische Familien vor den Feiertagen und zwei italienische Familien über Neujahr, die mich zum Pastaessen einluden und mir viele Urlaubstipps für Italien gaben. Anfang Februar kamen dann Danilo und Silvana, auch sie Italiener, die aber seit 40 Jahren in Bayern leben - und wenig später begann schon wieder die Sprachkurs-Saison mit zwei jugendlichen Schülerinnen aus Frankreich und der Schweiz, die zum zweiten bzw dritten Mal die Sprachpension zu einer Intensivkurswoche besuchten.

Im März zum Beginn der Kaiserstühler Mandelblüte büffelte eine Woche lang der Franzose Pierre-Yves Grammatik und Wortschatz und ab Anfang April gaben sich dann die Sprachschüler die Klinke in die Hand: Der Nonstop-Sprachkursbetrieb dauerte bis zum 05. Juni.

Erstes Spargelessen der SaisonSelbst gekocht und sehr lecker
Das erste Spargelessen der Saison mit Sprachschülerin Léa: Gemeinsam gekocht und sehr lecker!

Léa, eine junge Spanierin, die mit ihrer Familie in der Schweiz lebt, kam im April. Sie hatte Spaß am Kochen und so zauberten wir beide als Küchenteam das erste - sehr delikate - Spargelmenü der Saison mit in Folie gegartem Spargel, feinen Schweinefilet-Medaillons, selbst gemachter Sauce Hollandaise und Kartoffelgratin. Der Frühling erlaubte es mit milden Temperaturen, unser Werk auf dem Balkon zu genießen. Mit Léa zusammen besuchte ich auch an einem Abend meine russische Sprachtandem-Familie in Freiburg, wo sie sich mit der gleichaltrigen Tochter Mascha anfreundete.

erste Lektion im StrickenSocken erst beim nächsten Sprachkurs
Alexander beim Strickunterricht: Die Grammatik der rechten und linken Maschen

Nach Léa kam der 24-jährige Alexander aus Belgien. Sein 4-wöchiges Sprachtraining war Teil eines insgesamt 6-monatigen Sprachprogramms in Frankreich und Deutschland, in dem er sprachlich fit werden wollte für den Einstieg in die Firma seines Vaters, die Ihre Kunden außer in den Benelux-Ländern vor allem in Deutschland und Frankreich hat. Weil Alexander sich besonders für ökonomische und historische Themen interessierte, lasen und diskutierten wir im Unterricht das Dossier "Die Macht des Geldes - Aufstieg und Krise des Kapitalismus" aus einem Sonderheft des "stern" aus dem jahr 2009. - Doch Alexander wollte nicht nur Deutsch, sondern auch das Stricken lernen. So legten wir dann in den Mittagspausen ein paar Lektionen rechte und linke Maschen ein und Alexander erwies sich auch in dieser Disziplin als gelehriger Schüler. Um seine ersten Stricksocken fertig zu bekommen, müsste er allerdings einen weiteren Kurs buchen, das haben wir nicht mehr geschafft. -

 

 

 

November 2014

Zwei Wochen Sprachkurs in jedem Monat des Jahres, das war mein Business-Ziel für 2014 und das habe ich jetzt schon erreicht! Denn das Jahr fing nicht nur gut an, wie im letzten Eintrag an dieser Stelle zu lesen ist, es ging auch gut weiter.

Mit Oleksandr beim FrühstückMit Oleksandr beim FrühstückTäglich 2 Runden Tridom
Frühstück mit Oleksandr aus Kiew / ...und Tridomino-Spielen!

Oleksandr aus Kiew kam am 1. Juni und er blieb 5 Wochen, um in der Sprachpension Deutsch zu büffeln. Auf dem Schreibtisch in seinem Zimmer hatte er ein ukrainisches Fähnchen aufgestellt, für einen Freund und dessen Familie organisierte er von hier aus die heimliche Ausreise aus dem umkämpften Gebiet um Donjetsk nach Kiew und regelmäßig hielt er Skype-Kontakt zu den leitenden Angestellten seiner Firma, um ihnen von fern bei akuten Problemen und Entscheidungen beizustehen. Und warum wollte er Deutsch lernen in einem Alter, in dem andere nur noch das Leben genießen wollen? - Er möchte im deutschsprachigen Mitteleuropa die Kindermöbel verkaufen, die seine Fabrik in der Ukraine herstellt. Schöne, qualitätvolle Kindermöbel. Und deshalb hatte er vor, in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Möbelmesse in Köln auszustellen - und mit den Standbesuchern deutsch zu sprechen.

5 Wochen Unterricht sind nicht wenig, vor allem, wenn die eigene Schul- und Ausbildungszeit schon ein paar Jahrzehnte zurückliegt. Aber es ist auch eine Zeit, in der man ein Stückchen von Deutschland kennenlernen kann. Und den Kaiserstuhl natürlich. Eine Fahrradtour durch die Rheinauen zum Eisessen nach Breisach,

Auf dem Ihringer WeinfestSpaß für alle Generationen
Weinfest in Ihringen: Ein Spaß für alle Generationen!

eine Wanderung über die Hügel bis nach Ihringen und ein langer Abend auf dem dortigen Weinfest bei Schäufele und Weißherbst, Rockmusik und viel guter Laune, ein Ausflug auf dem Rhein mit dem Breisacher Fahrgastschiff und eine Nostalgiefahrt

Unterwegs mit dem Rhein-Schiffund mit der Dampf-Eisenbahn im Elsass
Rheinabwärts ab Breisach im Fahrgastschiff und zurück mit der Nostalgie-Eisenbahn

Der Duft von Kohlestaub und Dampf......macht gleich 50 Jahre jünger
Der Duft von Kohlestaub und Dampf macht gleich fünfzig Jahre jünger!

Kellerführung....... und Weinprobe beim Kaiserstühler Winzerverein
Und natürlich die Kellerbesichtigung mit ausführlicher Weinprobe beim Kaiserstühler Winzerverein

mit der Dampfeisenbahn im Elsass und natürlich die unverzichtbare Kellerführung mit ausführlicher Weinprobe beim Kaiserstühler Winzerverein, aber auch Spaziergänge rund um Oberrotweil, Grillabende auf dem Balkon, ein Besuch des Künstlermarktes in Burkheim mit ziemlich feuchtem Heimweg und ein gemütlicher Stadtbummel durch die Freiburger Altstadt mit Abendessen in einem Restaurant am Marktplatz und jede Menge Tridomino-Spielrunden: Das alles und noch mehr hatte Platz in einem 5-Wochen-Kurs außer dem täglichen vierstündigen Unterrichtsprogramm.

Im Juli begann dann die Ferienzeit, in der meine Sprachschüler Jugendliche sind. Zuerst Carlotta aus dem Tessin, mit der ich unter anderem "Andorra" von Max Frisch gelesen habe, das im kommenden Schuljahr Lektüre in Deutsch sein sollte. Carlotta war eine Herausforderung für meine Kochkünste, weil sie vieles nicht essen mochte, was allgemein als lecker und gesund gilt. Sie war sehr schlank und hatte sich noch nicht lange von einer Krankheit erholt. Deshalb bin ich stolz darauf, dass sie in den zwei Wochen trotz ihrer wählerischen Haltung mit Appetit gegessen und nicht abgenommen hat wie sonst, wenn sie nicht zuhause am Familientisch isst. Der Trick: Wir haben zusammen das Essen geplant und auch gemeinsam gekocht.

Lasagne backen mit CarlottaLasagne backen mit Carlotta
Mit Carlotta bei der Lasagne-Zubereitung

Aber das alles war nur der Auftakt zu meinem Debüt als Diätköchin, das ich bei meinem nächsten Sprachkursgast, einem jungen Franzosen, gegeben habe. Haben Sie schon mal zwei Wochen für jemanden gekocht, der wegen einer Gluten-Allergie kein Getreide, außerdem aber auch keinerlei Milchprodukte, keine Nüsse, keine Eier, keinen Fisch, kein Soja und auch ein paar Gemüse wie z.B. Erbsen nicht essen darf. Das war eine echte Kreativitätsprobe! Aber es ist mir gelungen, trotzdem einigermaßen abwechslungsreich zu kochen. Ich habe sogar mit glutenfreiem Mehl Pizza gebacken, und das Produkt war genießbar, auch wenn der Teig etwas gewöhnungsbedürftig war. - Im Unterricht ging es um metaphysische Themen: das Wesen der Zeit zum Beispiel von den Erklärungen antiker Philosophen bis zu den neuesten Erkenntnissen der Astrophysik, Science Fiction, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entstehung der Sprachen und die Entzifferung der Schrift der Maya und andere Themen ähnlichen Kalibers. Mein Schüler Josselin hatte seit dem Kindergarten in einer französisch-deutschen Schule gelernt, stand vor dem Beginn der Abschlussklasse mit dem Ziel des "Abibac" und hatte seine intellektuellen Vorlieben. Da galt es, entsprechend anspruchsvolle Kost zu servieren.

Jonathan an der Dekupier-SägeFertig mit Sägen
Das ist Jonathan! - Beim Katz- und Hund-Aussägen,

Geburtstagsfrühstück auf dem BalkonPerfekt-Puzzle geschafft
mit der Familie Pierre beim Frühstück und nach dem Lösen des Perfekt-Puzzles!

Das Kontrastprogramm erlebte ich mit Jonathan (auch aus Frankreich mit französisch-deutscher Schulerfahrung), einem goldigen Elfjährigen, der mich danach für eine Woche in Atem hielt. Das ist wörtlich zu nehmen, denn Jonathan war ein Energiebolzen. Eigentlich musste er ständig entweder rennen oder einen Ball kicken und brauchte täglich Auslauf wie ein Windhund. Sonst wäre er im Unterricht nicht mal mit einer Portion Pattex am Popo auf seinen vier Buchstaben sitzen geblieben. Aber er war noch ein richtiges Kind und deshalb wunderbar zu begeistern mit allem, was nach Spiel aussah. Deshalb haben wir im Unterricht ganz viel gespielt und zwischendurch sogar ganz gewöhnliche Lückentexte bearbeitet. Und Jonathan konnte noch lernen wie ein Kind, durch Nachahmen und ohne alles auf Logik und Folgerichtigkeit zu überprüfen. Am Samstag der Kurswoche hatte er Geburtstag, und da musste ich mir für meinen Sportsfreund natürlich etwas sehr Sportliches einfallen lassen. Ich bin mit ihm dann zum Waldklettergarten nach Kenzingen gefahren, wo er sich gut angeseilt in 10 Metern Höhe austoben konnte und natürlich alle Parcours absolviert hat, selbst die ganz schweren - während ich mit den mittleren genug gefordert war. Jonathan war mein bisher jüngster Schüler in der Sprachpension und als solcher bekam er einen besonderen Service: Abends, wenn er wie ein kleiner Engel in seinem Bett lag, habe ich ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, ihn gut zugedeckt und ihm schöne Träume gewünscht.

Julia und Familie Sommer beim FrühstückJulia aus Frankreich
Julia - hier mit Familie Sommer beim Frühstück und am gedeckten Abendessen-Tisch

Die letzte Augustwoche hatte ich dann noch Julia zu Gast: eine junge Französin, die sich ein 25-Stunden-Programm vorgenommen hatte, um einen guten Start ins neue Schuljahr zu schaffen. Es gab durchaus die eine oder andere Lücke zu schließen, aber Julia hat sehr gut mitgemacht und wie ich inzwischen gehört habe, in den ersten Arbeiten des Schuljahrs gleich ein paar deutlich bessere Zensuren geschafft. Super, Julia!

Vauban-Viertel in Freiburg Badesee Burkheim am frühen Morgen
Eindrücke und Fotos von Darinde: Vauban-Viertel in Freiburg / Badesee bei Burkheim am frühen Morgen

Im September kam meine erste niederländerische Schülerin zum Sprachtraining. Ich habe hier viele Niederländer zu Gast, aber die meisten kommen als Touristen und viele können sehr gut Deutsch, vor allem die, die in der Nähe der deutschen Grenze leben oder aufgewachsen sind. Einen von ihnen habe ich mal gefragt, wie er zu seinen guten Deutschkenntnissen gekommen ist und bekam die schichte Antwort: "Als ich klein war, habe ich im Fernsehen immer Biene Maja geguckt." - Darinde war in Utrecht aufgewachsen und das anscheinend ohne deutsches Kinderprogramm. Dennoch war sie keineswegs sprachlos auf Deutsch, doch sie hatte vor, nach Köln zu ziehen und dort Arbeit als Bauingenieurin zu suchen und dafür wollte sie ein wenig besser gerüstet sein. Unser Kursthema war denn auch "Neustart in Deutschland" mit allem, was dazu gehört: Wohnungssuche, Umzugsformalitäten, Job-Bewerbung, was ist anders als in Holland? undsoweiter. Mit ihr habe ich einen Rundgang durch Freiburgs ökologisches Aushängeschild, das Quartier Vauban, gemacht, da sie sich sehr für nachhaltiges Bauen und Wohnen interessierte.

Mein nächster Sprachkursgast setzte die diesjährige Schweizer Serie fort: Er war leitender Angestellter in einem Reparaturwerk der Schweizer Bahn, Liebhaber schneller Autos (er kam im Porsche angefahren) und stammte aus Ascona. Von ihm lernte ich, wie Güterwaggons nach Jahren schweren Lastentransports von Grund auf runderneuert werden und nach dieser Verjüngungskur fast wie neu das Werk verlassen. Natürlich habe ich mit ihm einen Ausflug nach Mulhouse zum Automobil-Museum gemacht, wo man sich sattgucken kann an schnellen Flitzern und Luxuskarossen aller Fahrzeug-Generationen seit Carl Benz und Gottlieb Daimler. Er war es auch, der mich fragte, wo es denn in erreichbarer Nähe einen Autobahnabschnitt ohne Tempolimit gibt. Da war ich leider überfragt.

herbstwanderung mit Serena
Herbstwanderung auf dem Katharinenpfad mit Serena

Weinlager beim WinzervereinAbfüll-Anlage beim Winzerverein
...und bei der obligatorischen Weinkeller-Tour - hier Flaschenlager und Abfüllanlage beim Winzerverein

Serena kam im Oktober für 2 Wochen. Sie ist Italienerin, arbeitet aber in der Schweiz und auch sie braucht Deutschkenntnisse in ihrem Job bei einer Firma, die kaufmännische Software vertreibt. So ging es im Unterricht zur Abwechslung mal um EDV-Probleme beim Anlegen von Kunden, Erstellen von Rechnungen und Versand von Mahnungen. - Mit Serena bin ich an einem goldenen Oktoberwochenende wandern gewesen: den Katharinenpfad bis zum Amolterer Eck, dann hinunter nach Schelingen und auf der anderen Seite wieder hoch zum Badberg und den Badbergweg zurück nach Oberbergen. Dort sind wir beim Hoffest des Weinguts Baumgartner für eine Weile hängengeblieben, um uns dann frisch gestärkt auf den Heimweg zu machen. Und an einem Abend haben wir mit Deborah und David Federweißen und selbstgebackenen Zwiebelkuchen genossen und bis um 11 Uhr nachts Candamir gespielt.

Nora - Sprachschülerin aus dem TessinAdrien - Sprachschüler aus Frankreich
Nora aus dem Tessin... / ...und Adrien aus Frankreich

In der zweiten Oktoberhälfte hatte ich Teenager aus Frankreich und dem Tessin zum Deutschkurs da, doch die Sprachkurs-Saison ist auch jetzt noch nicht zu Ende. Übermorgen erwarte ich einen französischen Managing Director zum 2-wöchigen Deutsch-Training.

Osterfrühstück mit Gästen aus Frankfurt und SpanienFrühstück mit Gästen aus Taiwan
Osterfrühstück in der Sprachpension mit Gästen aus Frankfurt und Spanien / Familie Chu aus Taiwan

Motorradfahrer-FrühstückMänner auf schweren Maschinen
Männer auf schweren Maschinen - beim Frühstück und beim Packen

Natürlich kamen außer den Sprachschülern auch wieder eine Menge Durchreisende, Touristen, Wanderer, Weingenießer und Naturfreunde in die Sprachpension, manche von ihnen nicht zum ersten Mal. Familien mit Teenagern oder Kleinkindern, Gäste auf Hochzeiten im Kaiserstuhl, 5 Motorradfahrer und ein Damen-Klöppelverein aus Frankreich waren hier. Es waren auch wieder eine ganze Reihe unterschiedlicher Nationen vertreten: Niederländer, Dänen, Amerikaner, Franzosen, Taiwanesen, Slovenen, Italiener, Österreicher und Spanier, aber keine Israelis wie sonst in jedem Jahr. Vielleicht sind sie wegen des Krieges zu Hause geblieben. Zurzeit wohnt eine rumänische Familie in Zwischenmiete hier noch bis Ende November.

Kanufahren im TaubergießenKanufahren im Taubergießen'
Ein Urlaubstag im Oktober: Auf Kanutour im Taubergießen....

...am 18. Oktober...am 18. Oktober
...mit meiner Tochter Wibke

...bei sommerlichen 25 Grad...bei sommerlichen 25 Grad
.... an einem echten Sommertag im Herbst

Bei so vielen Gästen im Haus blieb nicht viel Zeit für Privates. Und so musste dann das Kanuabenteuer in den Taubergießen-Rheinauen, das mir meine große Tochter zum Geburtstag im Juli geschenkt hatte, warten bis Mitte Oktober. Doch das war kein Problem, denn bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 25 Grad paddelte es sich ganz prima selbst mit pitschnassen Klamotten, denn zweimal fanden wir uns von jetzt auf gleich im Wasser wieder, fischten alles, was nicht festgebunden war, aus dem Bach und zogen unser gekentertes Boot ans Ufer. Naja, ich hatte ja auch ein Abenteuer und nicht eine gemächliche Bootsfahrt geschenkt bekommen.

 

 

 

Mai 2014

Dieses Jahr bin ich wirklich spät dran mit der Aktualisierung dieser Seite. Das diesjährige Frühjahr hat uns für das vergangene entschädigt mit traumhaftem Sonnenschein und Wärme schon ab Ende Februar - und das nach einem Winter, der eigentlich gar keiner war: ohne Schnee und fast ohne Frost. Eigentlich hätte ich meinen Bananenbaum draußen überwintern lassen können, aber das weiß man ja vorher nicht.

Mandelblüte Anfang März
Blühende Mandelbäume am 9. März

Aber jetzt erst mal der Reihe nach: Im November hatte ich hier keine Urlaubsgäste und auch keine Sprachschüler, sondern einen Mieter für 5 Wochen, der in Breisach einen Blockkurs an der Gewerbeschule besuchte und sich über ein gemütliches Studierzimmer freute. Weil es ihm offenbar behagte, kam er im Februar/ März noch einmal für 5 Wochen. Im Dezember kamen noch einmal Wochenendgäste zum Weihnachtsmarktbesuch. Erst an Weihnachten hatte ich wieder einen Sprachkursgast, den 16-jährigen Louis aus Frankreich. Er kam am 22.- Dezember, gerade noch rechtzeitig, um gemeinsam Pfefferkuchen zu backen nach dem alten Familienrezept meiner ostpreußischen Großmutter. Hier ist das Originalrezept, handgeschrieben von meiner Oma, die in der Schule noch die deutsche Kurrentschrift richtig akkurat schönschreiben gelernt hatte und das auch mit über achtzig Jahren noch konnte.

PfefferkuchenrezeptDas Pfefferkuchen-Rezept meiner Großmutter (Original)

...und hier zum Nachbacken:
Zutaten: "1500 g Mehl, 500 g .Honig, 500 g Zucker, 250 g Butter, 2-4 Eier, 10 g Hirschhornsalz, 10 g Pottasche, 10 g Zimt, 10 g Nelken, 5 g Ingwer, 5 g Muskatblüte, 10 g Kardamom, 100g Zitronat, 2 Esslöffel Kakao, geriebene Mandeln oder Nüsse nach Belieben.

Honig, Zucker, Butter auflösen (in einem Topf erhitzen und kräftig rühren, damit der Zucker nicht karamellisiert), etwas erkalten lassen und über das Mehl schütten. Eier und Gewürze dazu geben. Hirschhornsalz und Pottasche werden in ganz wenig Rosenwasser oder lauwarmem Wasser aufgelöst und untergemischt. Alles kräftig kneten. Der Teig kann (sollte sogar) bis zum weiteren Verarbeiten tagelang liegen bleiben (an einem kühlen Ort). Vor dem Backen mit Mandeln belegen und mit Ei bestreichen. Sofort nach dem Backen in beliebige Stücke schneiden."

Ich verzichte auf das Zitronat und auf das Bestreichen mit Ei. Dafür rolle ich den Teig ungefähr einen halben Zentimeter dick aus und steche mit Förmchen Figuren aus. Die belege ich dann mit geschälten und halbierten Mandeln und pinsele sie nach dem Backen mit einem Zuckerguss aus ausgepresstem Zitronensaft und Puderzucker an.

Die Pfefferkuchen bewahrt man am besten in einer Blechdose auf. Sie halten sich viele Wochen lang und man kann die ganze Advent- und Weihnachtszeit davon zum Kaffee oder Tee naschen. Viel Spaß beim Backen!

Den Weihnachtsabend feierten wir zusammen mit meinen Kindern, und eine Woche lang haben wir außerdem fleißig gearbeitet und gemeinsam philosophiert, denn Louis interessierte sich sehr für philosophische Fragen. Außerdem liebte er es, Wolken zu fotografieren. Hier sind zwei seiner schönsten Wolkenfotos:

PfefferkuchenbackenWolken
Louis beim Pfefferkuchenbacken/...zwei seiner Wolkenfotos

Im Januar/Februar saß ich mal wieder an einer Weiterentwicklung meiner Internetseite, speziell an der Ausarbeitung meines Angebots an Online-Unterricht. Was ich bis jetzt noch nicht geschafft habe, ist, richtig Werbung dafür zu machen und so hat es noch keine Resonanz unter Deutschlernwilligen gefunden.

Ende Februar kam dann der erste Sprachschüler des neuen Jahres, Jean-Michel aus Lausanne, Lokführer bei der Schweizer Eisenbahn. 4 Wochen haben wir zusammen gearbeitet und den wunderschönen Vorfrühling bei gemeinsamen Wanderungen im Kaiserstuhl, auf den Limberg und im Auwald bei Burkheim genossen:

Beim UnterrichtAm alten Zollhaus bei Sasbach
Jean-Michel beim Unterricht/..und vor dem alten Zollhaus bei Sasbach

der Burkheimer SeeDer Rhein, von der Limburg aus betrachtet
Burkheimer Baggersee / der Rhein von der Limburg aus gesehen

Altrhein bei SasbachAuwald bei Burkhaim
ein Altrhein / kein Mangrovensumpf, sondern ein Gewässer in den Rheinauen

Der nächste Sprachkurs mit Elvis aus Lugano folgte gleich eine Woche später. Er blieb für 2 Wochen bis Mitte April und wurde ebenfalls noch von viel Sonne verwöhnt. Im März/April kamen auch schon die ersten Wochenendgäste und über Ostern war das Haus zum ersten Mal wieder fast voll belegt.
Über die Feiertage hatte ich ein Ehepaar aus Frankfurt zu Gast - er Biologielehrer, sie Hobby-Aquarellmalerin. Mit ihnen konnte man sich wunderbar über die Flora und Fauna im Kaiserstuhl unterhalten. Er entdeckte den ersten Wiedehopf auf dem Dach des benachbarten Weinguts und portraitierte den schönen Vogel in meinem Gästebuch.

Der Wiedehopf auf Nachbars Dach

Und er erzählte mir von den Schmetterlingshaften, die er am Bickensohler Hohlwegepfad getroffen und fotografiert hat. - Das hat mich so gelockt, dass ich gleich zwei Tage später losgezogen bin, um sie zu sehen und zu fotografieren. Ich habe nur einen angetroffen, aber ein brauchbares Foto ist mir geglückt. Sie finden es auf der Seite "Breisgau und Kaiserstuhl". - Doch das Insektenfieber ließ mich nicht mehr los: Vor einer Woche ging ich über den Badberg zu den Degenmatten wandern und Bläulinge fotografieren, und ich machte die Erfahrung, dass sie ganz zahm und zutraulich werden, wenn man sich mit etwas Geduld an den Rand einer Blumenwiese setzt.

Bläuling auf meinem FingerBläuling auf meiner Hand

Ich hatte auch schon wieder 2 sechsbeinige Gäste in meiner Pension, die eine Unterkunft für einen Tag (nicht für eine Nacht) gebucht hatten. Sie brauchten keine Bettwäsche, keine Handtücher und kein Frühstück, nur ein stilles Plätzchen an der Wand, und dafür mussten sie nicht bezahlen. Es waren zwei Nachtfalter: ein Breitflügeliger Fleckleibbär (Spilosoma lubricipeda)
..auch ein Gast
Heidespanner und ein Breitflügeliger Fleckleibbär, der letztere viel hübscher, als sein Name vermuten lässt: mit einem feinen weißen Pelzkragen und einem attraktiven schwarzgetupften Mäntelchen.

Auf der Kaiserstuhl-Seite finden Sie jetzt eine ganze kleine Serie meiner schönsten Insektenfotos - und eine Reihe botanischer Schönheiten, die mir auf meinen Wanderungen begegnet sind. Es sind wunderbare Naturschätze, an denen man sich hier noch freuen kann.


Um den ersten Mai herum konnte ich ein paar alte Bekannte in der Sprachpension begrüßen, nämlich Zorica und ihre Familie aus Slovenien, die schon mehrfach für ein paar erholsame Tage in den Kaiserstuhl gekommen waren und danach gleich eine Besucherin aus der Augsburger Gegend, die schon zum dritten Mal hier zu Gast war. Nur hat sie dieses Mal ihre Eltern mitgebracht, die sie zum Mutter- und Vatertag zu einem 4-tägigen Kaiserstuhlurlaub einlud. Das war eine tolle Idee, nur das Wetter hatte nach 6 Wochen Sonnenschein mal für eine Weile auf Regen umgeschaltet - den sich die Winzer und Gemüsebauern dringend gewünscht hatten. Deshalb gab es Frühstück im Esszimmer statt auf dem Balkon und auf Wanderungen herrschte Regenzeugpflicht. - Und weil's trotzdem schön war, werde ich die nette Famile in ein paar Tagen wiedersehen und hoffe sehr, ihnen dann das Frühstück auf dem Balkon neben der blühenden Bougainvillea servieren zu können.

Wörter lernen beim MemoryBlumenwiese im Mai (Degenmatten)
Gianfranco beim Wörter-Memory /Blumenwiese im Mai auf der Degenmatten

Mitte Mai kam übringens der dritte Sprachschüler aus der Schweiz - nach dem Franzosenjahr 2013 steht offenbar 2014 eine Schweizer Saison an - Gianfranco war ein busy Businessmann, der es schaffte, nach dem Motto "Kurz und intensiv" bei ganzen 4 Übernachtungen 25 Unterrichtsstunden zu absolvieren. Ich hätte gern mit ihm am Mittwochnachmittag die Kellertour im Oberrotweiler Winzerkeller besucht, doch dafür blieb keine Zeit. So konnte ich ihn nur am letzten Abbend zu einem Glas Oberrotweiler Spätburgunder einladen, damit er den wenigstens einmal probieren konnte.

Na ja, es wird doch keine reine Schweizer Saison, denn in der nächsten Woche kommt ein Sprachkursgast aus der Ukraine. Und der bleibt 5 Wochen lang, um hier Deutsch zu lernen.

 

 

November 2013:

Wieder ist ein Jahr fast am Ende angelangt - ein Jahr, das mit angenehmen und weniger angenehmen Überraschungen wie immer eine abwechslungsreiche Mischung präsentierte. Die erste war eine weniger angenehme: Ein Winter, der überhaupt nicht aufhören wollte und ein Frühling, der diesen Namen kaum verdiente. Drinnen sitzen und heizen bis weit in den Mai hinein, das ist im Kaiserstuhl sonst nicht üblich - haben wir doch eigentlich ein Abonnement auf Sonnenschein und Wärme schon im März, wenn man anderswo noch Schnee schippen muss. Doch das Wetter kann auch anders, wie wir erfahren haben. Da haben es auch viele Frühlingsgäste vorgezogen, zuhause zu bleiben. Der erste Ansturm im März/April fiel einfach aus und noch im Mai vertrieben Kälte und Nässe einen Teil der Gäste und ließen meine armen Balkonpflanzen kümmern.

MärzenbecherWinter im Kaiserstuhl
Winterbilder: Märzenbecher in einem Oberrotweiler Garten /Schwarzweißgrafik mit Schnee bei Oberbergen:

Auch bei den Sprachkursen war das erste Halbjahr enttäuschend: Anfragen gab es und ein paar Beinahe-Buchungen, doch im letzten Moment entschieden sich die Kunden dann doch anders. So ist das Leben in der beruflichen Selbständigkeit: Das einzig Garantierte ist die Ungewissheit.

TulpenTulpen
Dank des regnerischen, kalten Frühlings blühten die Tulpen 2 Wochen lang -

TulpenTulpen
...nur konnte man kaum draußen sitzen um sie zu bewundern

Im Sommer wurde es dann endlich anders: Das Wetter besserte sich im Juni, im Juli wurde es richtig heiß und da kam für 4 Wochen Maud zum Sprachkurs. Maud war eine junge Französin, die ihr "Bac" schon in der Tasche hatte, aber in einem 2jährigen Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung in eine renommierte Universität büffelte.

Sie war an ökologischen und sozialen Themen interessiert, deshalb machten wir die zum inhaltlichen Schwerpunkt unserer Arbeit. Und sie hat 4 Wochen lang ein hartes Intensiv-Programm mit vielen Unterrichtsstunden durchgehalten bei Temperaturen um die 35 Grad im Schatten! Das verdient Respekt!

Flohmarkt in BreisachPatchwork-Wochenendeam Klavier
Flohmarktbesuch / Patchworkkurs / Klavierspielen: Für Langeweile blieb auch an den Wochenenden keine Zeit

Natürlich haben wir doch noch Zeit gefunden für anderes als Unterricht: erfrischende abendliche Schwimmrunden im Burkheimer Badesee, Spaziergänge im hochsommerlichen Kaiserstuhl, einen Patchworkkurs bei Meredith Witte in Teningen an einem Wochenende, einen Besuch in Freiburg an einem seeehr heißen Tag und eine 2 1/2 stündige Exkursion in die angenehme Kühle des Museums-Bergwerks Schauinsland. An einem Juliabend kamen meine Tochter Wibke aus Freiburg und Deborah und David - die inzwischen Oberrotweiler Bürger geworden sind - zu einem abendlichen Grillfest auf dem Balkon.

Die Schauinsland-ErzgrubeIm Museums-Bergwerk
Schauinsland-Silbermine: Markiert ist das heutige Museums-Bergwerk/ Auf der Leiter einen Stock tiefer

Im Museums-BergwerkIm Museums-Bergwerk
Im Museumsbergwerk

Im Museums-BergwerkIm Museums-Bergwerk
Alte Erztransport-Wagen /Demonstration eines Wurfschaufelladers

An dem Tag, als Maud wieder abreiste, kam gleich die nächste Französin, die 16jährige Elodie, die für 3 Wochen zum Sprachkurs blieb. Zugleich konnte ich Kirill zum zweitenmal begrüßen - den jungen Moskauer, der mir im vergangenen Jahr im zweiwöchigen Sprachkurs so viele Fragen gestellt hatte wie andere in zwei Jahren nicht. In diesem Jahr kam Kirill für 3 Wochen - nicht zum Sprachkurs, sondern zum Urlaubmachen. Er war überall: Er besuchte Straßburg und den Europarat, Baden-Baden, Colmar, Basel, das Kloster in St. Blasien, wanderte in der Wutachschlucht, fuhr Fahrraed am Schluchsee und war bestimmt noch in 20 anderen Orten, die ich nicht mehr in Erinnerung habe.

Frühstück mit SprachschülernBegegnung im Rebhisli
Frühstück im Hochsommer mit Elodie und Kirill /Begegnung mit einem alten Winzer in einem Rebhisli

Er holte alles aus der Konus-Gästekarte heraus, was möglich war und am Wochenende, wenn die Verbindungen nicht so gut sind, machte er lange Touren mit meinem alten Gästefahrrad. Beim Frühstück und Abendessen hatte er so viel zu berichten und so viel zu fragen, dass ich ihn bremsen musste, damit auch die ruhige und zurückhaltende Elodie zu Wort kam. Mit Elodie machte ich wie immer einen Freiburg-Besuch mit Bummel duch die Altstadt und einem Besuch des Münsters. Einen halben Tag verbrachten wir am Burkheimer Badesee und einen Tag am Schluchsee. An einem Nachmittag wanderten wir zusammen im Kaiserstuhl bis auf den Achkarrer Schlossberg. Am letzten Wochenende, als es regnerisch wurde haben wir eine Ausstellung über konstruktive Kunst in der Kunsthalle der messmer-foundation in Riegel besucht.

Auf dem Schlossbergturm in FreiburgAuriane macht Schokokuchen
Auriane auf dem Freiburger Schlossbergturm und bei der Schokokuchen-Zubereitung

Mein Französinnen-Sommer endete mit Auriane, die die letzte Woche der französischen Sommerferien zum Sprachkurs hier verbrachte. In dieser einen Woche schafften wir einen Wiederholungs-Schnelldurchgang durch die deutsche Grammatik, als Vorbereitung auf das neue Schulahr sicher keine schlechte Sache. Viel Zeit für Ausflüge blieb nicht. Außer dem obligatorischen Freiburg-Besuch am Samstag - dieses Mal mit Spaziergang auf den Schlossberg und den Schlossbergturm - reichte es aber für eine kleine Wanderung im Kaiserstuhl und für ein gemeinsames Kuchenbacken (Aurianes Spezialität: ein traumhaft leckerer Schokoladenkuchen!).

Im September gab es ein Wiedersehen mit Gregorio aus Barcelona. Er war in seinem Berufsleben Professor für Soziologie und so kam ich wieder einmal in den Genuss intellektueller Gespräche über Literatur und andere interessante Themen. Ich freue mich, dass er wiedergekommen ist.


Hier noch einige Impressionen aus der Saison 2013:

Blaue HortensieBaumskulptur
Die rosa Hortensie hat eine blaue Kollegin bekommen / Diese Holzskulptur steht auf dem Schauinsland.

HäkelarbeitHäkelarbeit
Häkelarbeiten für die Fenster der Ferienwohnung zur Entspannung in den Unterrichtspausen

Brauner GrashüpferHolz-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria)
Wieder ein paar 6-beinige Gäste in der Sprachpension: Ein neugieriger Grashüpfer und diese elegante Holz-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria)

Und im Oktober gab es noch einmal zwei Sprachkurse: zuerst mit Bill und Sylvia aus Montana /USA. Gemeinsam haben wir eine neue Unterrichtsform ausprobiert: Da beide unterschiedliche Sprachniveaus hatten, haben sie zwei Einzelsprachkurse zu je 10 Wochenstunden gebucht, aber sie erhielten beide die Gelegenheit, am Unterricht des jeweils anderen als Zuhörer teilzunehmen. Für die beiden Selbstlerner, die zuhause an keinem Sprachkurs teilnehmen können, war nicht nur der eigene Unterricht, sondern auch das Zuhören ein Gewinn. -

Bill und Sylvia beim SprachkursRose 'Stromboli'
Bill und Sylvia aus Montana/
Zum Geburtstag bekam ich von meiner Tochter ein Rosenbäumchen. Die Sorte heißt "Stromboli" und blüht glutrot bis in den November!

Für eine Woche Ende Oktober konnte ich dann noch Arthur zum Sprachkurs begrüßen, einen 16-jährigen Franzosen, der mit seiner Familie bereits an einem verregneten Maiwochenende hier gewesen ist. Ende Oktober war es zwar schon früh dunkel, aber freundlich draußen und Arthur ging jeden Tag eine Stunde durch die Weinberge joggen. Ich glaube, er ist viele Kilometer gerannt, meist kam er erst bei Dunkelheit zurück. Er probierte auch die Dekupiersäge aus, machte mit bei der Kartoffelsalat-Zubereitung und half bei der Montage eines neuen Schlafsofas. Nicht zu vergessen zwei lange Partien Tri-Domino, die wir zusammen spielten.

Frühstück mit B+B-GästenFrühstück mit B+B-Gästen
Manchmal wird es eng am Frühstückstisch /Marie-Noelle und Richard waren zum zweiten Mal hier.

Selbstverständlich kamen die Saison über auch eine ganze Reihe interessanter und sympathischer Feriengäste. Meine ersten rumänischen Gäste, eine Familie mit Kleinkind aus Bukarest, verbrachten ein paar Tage Anfang Mai in der Ferienwohnung und waren sehr interessiert an einem Sprachkurs. Ich hatte sogar schon eine Kinderbetreuung für die kleine Elin organisiert. Doch dann kam eine berufliche Chance in Dänemark und jetzt sind sie nach Aarhus gezogen und der Sprachkurs ist erstmal vertagt.

Gästebuch-Eintrag

Der schönste Eintrag im Gästebuch der Sprachpension 2013 stammt von 2 israelischen Mädchen und ihren Eltern.

Zur kulinarischen Weinwanderung im Juni kommen seit 4 Jahren die gleichen Gäste - einer in diesem Jahr gehbehindert im Rollstuhl. Doch das hat ihn nicht von der Teilnahme abhalten können. - Einen richtigen Urlaub verbrachten Els & Berry aus Delft/Holland, die Familie Hans aus Barcelona (Spanier mit deutschen Vorfahren), zwei Familien aus Israel, eine aus Italien und eine Familie aus Kanada. Dazu kamen eine ganze Menge Gäste aus Spanien, Italien, Holland, Dänemark, USA, England, Australien, Estland, Frankreich und Deutschland, die für ein paar Tage oder auch nur für eine Nacht die Sprachpension besuchten. Einige waren zum zweiten Mal hier, unter anderem Ian aus Melbourne/Australien, der schon vor 2 Jahren ein paar Tage hier verbracht hat. - Ein amerikanisches Paar Anfang November sammelte in einem Schnupperkurs erste Erfahrungen an der Depupiersäge mit Sternchen und Schneekristallen als Christbaumschmuck.

MopedfahrerFrühstück im Haus
Gäste im Herbst: Eine Gruppe mit Oldtimer-Mopeds / eine Familie mit kleinen Kindern

Frühstück im HausSchnupper-KreativkursSchnupper-Kreativkurs: Sterne
Gäste aus Italien / Amerikaner beim Kreativ-Schnupperkurs an der Dekupiersäge

Mittlerweile ist es ruhig geworden und draußen herrscht Schmuddelwetter. Zur Zeit habe ich einen Mieter für 5 Wochen, der einen Fortbildungslehrgang an der Breisacher Gewerbeschule besucht. Die Planzen sind ins Winterquartier umgezogen. Die Banane ist den Sommer über so groß geworden, dass sie nur mit Mühe durch das Treppenhaus zu bugsieren war und jetzt dem großen Zimmer unter dem Dach ein tropisches Ambiente verleiht.

Bananenbaum im Hausneues Schlafsofa
Schlafen unter Bananenblättern und auf der neuen Schlafcouch im Wohnzimmer: Schöne Träume garantiert!
(Die bisherige Wohnzimmercouch hat das durchgelegene Teil in der Gästewohnung ersetzt)

(20.11.2013)

 

April 2013

Im Oktober gab es im Hof der Sprachpension noch einmal ein herbstliches Blütenfest mit der erstmals erblühten gelben Datura, den Dahlien, die dank selbst bereitetem Kompost so schön blühten wie noch nie zuvor und den zahllosen blutroten Trichtern der Mandevilla. Hier ein paar Fotos davon:

Hof der SprachpensionHof der Sprachpension
Hof der Sprachpension im September/Oktober 2012

Die gelbe Datura entfaltet eine BlüteDie gelbe Datura voll erblüht
Blühende Engelstrompete (Datura)

MandevillaMandevilla
Blutrote Trichterblüten der Mandevilla sanderi

Leider dauerte es nicht allzulange, denn schon im Oktober kamen ein bis zwei richtig kalte Frostnächte, die ein ganz eiliges Einräumen der ganzen Blumenpracht nötig machten. Die Datura wurde zurückgeschnitten auf 20 cm (au, das hat auch mir weh getan!) und in die Waschküche zum Überwintern gestellt, die Pflanzen, die im Winter die Blätter verlieren, wanderten in die dunkle Garage, die anderen Töpfe kamen ins Treppenhaus, das bald an Mowglis Dschungel erinnerte:

Im Winter wird das Treppenhaus zum DschungelAttraktive Spinne
Treppenhaus der Sprachpension im Winter /eine Pflanzenbewohnerin, die nicht mit ins Haus durfte

Bis Ende Oktober war die Sprachpension auch noch gut besucht von zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland, obwohl das Wetter es nicht mit allen gut meinte. Eine Familie aus der Schweiz waren die ersten, die einen ganzen Tag lang das Carsharing-Angebot nutzten, ein Paar aus Italien überraschte mich mit einer leckeren Gabe aus seiner Heimat: einer Flasche Rotwein und einer großen Packung italienischer Pasta. - Auch einige Wiederkehrer konnte ich begrüßen: die Familie aus Slovenien, für die der Kaiserstuhl und die Sprachpension das richtige Heilmittel gegen Stress ist und die deshalb hier schon mehrfach zu einem Kurzurlaub anreiste sowie drei Herren vom Niederrhein, die zum zweiten Mal hier auf Genießertour waren.

Im Oktober kam auch noch ein Sprachkursgast, der erste aus dem Top-Management einer global operierenden Firma, der in der deutschen Firmenzentrale seit wenigen Wochen für den weltweiten Vertrieb zuständig war. Er war Engländer, und die englischsprachigen Deutsch Lernenden haben es schwerer als andere - nicht weil sie schlechter lernen, sondern weil ihnen kaum jemand die Chance gibt, Deutsch zu sprechen, weil ja heute bei uns jeder Englisch kann. Das ist für einen Vertreter aus der Chefetage einer internationalen Firma vielleicht besonders schwierig, denn seine Mitarbeiter wollen ihn ja nicht in die Verlegenheit bringen, mühsam nach Worten und richtigen grammatischen Formen suchen zu müssen. - Eine Woche lang haben wir intensiv miteinander gearbeitet und ich habe dabei völlig vergessen, dass ich auch Englisch kann.

 

Traditionelle Haustür in La Orotava Eine traditionelle Tür aus dem Holz der kanarischen Kiefer

Anfang November war es dann schließlich soweit: Die Gäste waren erstmal verabschiedet, ich packte meinen Rucksack und flog für 11 Tage in URLAUB! - Den hatte ich nötig, denn das Sommer-Herbst-Quartal hat mich zeitweilig an meine Kräftegrenzen gebracht und ich fing an darüber nachzudenken, im kommenden Jahr für diese Zeit einen Studentenjob zu vergeben, um vor allem die Hausarbeit delegieren zu können.

November ist vielleicht nicht die optimale Zeit, um in Urlaub zu reisen, und ich wollte etwas anderes als Schmuddelwetter sehen. Also flog ich nach Teneriffa, quartierte mich in einem gemütlichen Wandererhostel in dem schönen alten Städtchen La Orotava ein, das von der Hotelbauwut der touristischen Zentren fast ganz verschont geblieben ist, und machte von da aus Tagestouren mit dem Linienbus, Wanderungen und faule Tage am Meer. Die Temperaturen lagen bei angenehmen 23 Grad, die Hibiskushecken blühten noch, die Strelizien und die Weihnachtssterne begannen gerade ihre Blüte. Es hatte die Tage zuvor zum ersten Mal seit 18 Monaten geregnet und überall zeigte sich frisches Grün, selbst in der Vulkanwüste der Cañadas - Frühling eben. Hier ein paar Impressionen von meinem ersten Urlaub seit Bestehen der Sprachpension:

Museum für Ibero-amerikanisches Kunsthandwerkein Exponat im Museum
Das Museum für Ibero-amerikanisches Kunsthandwerk in La Orotava / ein Exponat im Museum

Atlantik bei GarachicoStrelizien
Der Atlantik bei Garachico im Norden der Insel / Paradiesvogelblumen (Strelizia reginae)

Man sieht, dass ich noch ein wenig daran arbeiten muss, bis der Patio der Sprachpension einen ähnlich gediegenen Eindruck macht wie der des Ibero-amerikanischen Museums, doch der Anfang ist gemacht: Natürlich konnte ich als eingefleischte Pflanzennärrin nicht widerstehen und kaufte als Souvenir eine kleine Strelizie und einen gelben Hibiskus im Töpfchen. Beide sind umgetopft und stehen jetzt in der Küche auf der Fensterbank und bald....bald..., wenn der Kaiserstühler Frühling wirklich da ist, dann dürfen sie nach draußen und sich richtig an ihre neue Heimat gewöhnen.

Im November konnte ich meinen ersten ungarischen Sprachkursgast begrüßen. Er lebte und arbeitete seit ein paar Wochen in Deutschland und sollte sich - so schnell wie möglich - nicht nur in seinem neuen Arbeitsgebiet sondern auch in der neuen Sprache routiniert bewegen. Dafür bekam er ein regelmäßiges deutsches Sprachtraining in seiner Firma - und jetzt also eine Woche intensiv in der Sprachpension. Selbstverständlich haben wir alles getan, um die kurze Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Aber für Kreativität war auch noch Platz, wie die folgenden Fotos beweisen:

Kreativprogramm mit Sprachkursgast aus UngarnKreativprogramm mit Sprachkursgast aus Ungarn
Sprachkursgast Istvan aus Ungarn an der Dekupiersäge und beim Schmirgeln

Sauber gearbeitetes WerkstückWeihnachtsmarkt in Burkheim
Sauber gearbeitetes Sprachtrainings-Souvenir /Weihnachtsmarkt im Städtchen Burkheim

Mittelaltermarkt vor dem Burkheimer SchlossMittelaltermarkt vor dem Burkheimer Schloss "Mittelalter"-Markt am Burkheimer Schloss

Im Dezember hatte ich Wochenendgäste aus Paris, mit denen zusammen ich den Burkheimer Weihnachtsmarkt besuchte. Dort versuchte ich, ein paar schöne stimmungsvolle Fotos zu machen, aber die meisten waren leider nur für die Tonne geeignet. Weihnachtsmärkte sind einfach schwierig, mit einer kleinen Kamera zu bewältigen. Oben sehen Sie meine besten Aufnahmen.

Den Jahreswechsel konnte ich wieder mit internationalen Gästen feiern. Larissa aus St Petersburg war zum Sprachkurs da und Deborah und David aus England waren Gäste aus dem vergangenen Sommer, denen es im Kaiserstuhl so gut gefallen hat, dass sie sich entschlossen haben, in Oberrotweil eine Wohnung zu kaufen. Noch mit der Suche beschäftigt haben sie auch die Feiertage im Kaiserstuhl verbracht und wir hatten einen perfekten Silvesterabend zu viert mit Fleischfondue, einer langen Partie "die Siedler von Catan" und der doppelten Gelegenheit, auf das Neue Jahr anzustoßen, denn in Russland beginnt es ja schon 3 Stunden früher als hier und Larisa hatte auf ihrem Laptop das heimatliche Fernsehprogramm:

Silvesterabend mit Gästen aus Russland und EnglandSilvesterabend mit Gästen aus Russland und England
Die Neujahrsnacht mit Gästen aus Russland und England /....und der Moskauer Neujahrsparty im TV

So kamen wir in den Genuss, die Neujahrsansprache des russischen Präsidenten und wenig später die Glocken des Moskauer Kreml zu hören, ohne die man sich in Russland einfach keine Neujahrsnacht vorstellen kann. Um die mitteleuropäische Mitternacht gab's dann als Draufgabe die Live-Glocken der Oberrotweiler Kirche und das Silvesterfeuerwerk der Kaiserstühler - ach ja, natürlich nicht zu vergessen: Angestoßen haben wir mit echtem Champagner (den uns Deborah und David aus Frankreich mitgebracht hatten) - man gönnt sich ja sonst nichts.... Eine alte Schusterweisheit sagt: "Doppelt genäht hält besser" - ob das auch für "doppelt aufs Neue Jahr angestoßen" gilt, bleibt abzuwarten.

Larissa beim Lernen der unregelmäßigen Verben
Larissa beim Lernen der unregelmäßigen Verben

Im Neuen Jahr galt es dann erstmal, Larissas Sprachkurs zu einem guten Abschluss zu bringen - und danach kehrte viel Ruhe ein in der Sprachpension und ein Winter, der überhaupt nicht mehr aufhören wollte. Der Kaiserstuhl versank zwar nicht im Schnee wie andere Gegenden, doch die Sonne war anscheinend in Urlaub gefahren. Der Himmel war immer nur grau und kalter Regen wechselte mit feuchtem Schnee ab.

Im Februar kam noch Jisook, eine Amerikanerin mit koreanischen Wurzeln, die jetzt in Hamburg lebt und bei einer deutschen Firma arbeitet. Ihr Sprachkurs war eine Kurzversion von gerade mal 3 Tagen, doch sie war dennoch davon angetan und schrieb mir Folgendes in das Gästebuch der Sprachpension:

Gästebuchg-Eintrag

Na klar doch, liebe Jisook, ich komme gern nach Hamburg, aber nicht im Winter (Das letzte Mal war ich dort im Januar und erinnere mich an ziemlich kalte und dazu windige Tage..) - Ob ich regulär Minikurse von 3 Tagen Dauer anbieten sollte? - Anscheinend gibt es eine Nachfrage. Sind das die heutigen Trends? Trend zum Kurzurlaub und Trend zum Kurzsprachkurs....

Im März gab es die mittlerweile fünfte Rotweinnacht im Weinkeller des Oberrotweiler Winzervereins. Ich war dabei - nicht mit einem Sprachkursgast sondern als Mitglied des Touristik-Vereins zum Tisch decken und Servieren, doch ich hatte meine kleine Kamera dabei und habe versucht, die Stimmung im Bild festzuhalten.

Begrüßung zur RotweinnachtSektgläser
Begrüßungssekt, kredenzt von zwei Herren in Frack und Zylinder

Rotweinfässer aus HolzWeinprobe im Keller..
In diesen Holzfässern reift der Oberrotweiler Spätburgunder /Weinprobe im Keller...

..mit MusikVorschau aufs Dessert
....mit Musik / ...ein Blick aufs Dessert

Ostern war schon Ende März in diesem Jahr und der Frühling ließ noch immer auf sich warten. Da ließen dann auch die Touristen auf sich warten. Voriges Jahr klingelten am Osterwochenende noch abends nach neun Leute an der Tür und fragten nach einer Unterkunft - und dieses Jahr hatte ich freie Zimmer und eine unbelegte Ferienwohnung. Nur eine Familie aus Frankreich mit zwei Jungs von 10 und 11 Jahren hatte sich eingefunden. der Ältere von beiden lernte Deutsch in der Schule seit einem Jahr. Da erinnerten sich auch die Eltern an ihre schulischen Deutschkenntnisse und buchten ein Familien-Osterwochenende in der Sprachpension, um beim gemeinsamen Abendessen und Frühstück ihre Deutschkenntnisse zu testen und dem Nachwuchs ein gutes Beispiel zu geben. Es hat uns allen viel Spaß gemacht und ich hoffe, die alle vier im nächsten jahr wiederzusehen.

Jetzt ist es Mitte April und endlich ist der Frühling da mit Sonnenschein und bis zu 25 Grad.
Ich habe den ersten warmen Sonntag zu einer Wanderung auf dem Kirschbaumpfad genutzt, aber die Kirschbäume enttäuschten: Sie waren noch nicht aufgeblüht. Wenn ich Fotos machen will, werde ich wohl noch einmal gehen dürfen. *)

Kirschbaum kurz vor der Blüte Dicke Knospen, aber noch keine Blüten an diesem Kirschbaum

Jetzt wartet die Sprachpension auf Frühlingsgäste mit frisch gesäubertem Frühstücksbalkon und Blumenkästen an Balkon und Fenstern. Kommt in Scharen!
*) Meine Kirschbaum-Wanderungen finden Sie demnächst im Menüpunkt 'Breisgau + Kaiserstuhl' (20.11.2013)

 

 

 

September 2012

Nein, es ist erst September und die 2012er Saison ist noch nicht zu Ende, doch ich beginne davon zu träumen, irgendwo am Meer zu sitzen, aufs Wasser zu gucken und an nichts zu denken, denn dieser Sommer war bereits richtig anstrengend.

Im zeitigen Frühjahr hatte ich mir vorgenommen, in diesem Jahr immer wieder im Kaiserstuhl wandern zu gehen, viel zu fotografieren und dann den Menüpunkt "Breisgau + Kaiserstuhl" mit mehr Informationen anzureichern und mit mehr Leben in Form von individuellen Wegbeschreibungen und Bildern zu füllen. Meine erste Wanderung führte mich bereits im Februar dick vermummt bei beißenden Minusgraden zum Schlossberg bei Achkarren, zu den Resten der Burg Höhingen und zum Flaumeichenwald am Büchsenberg.

Steinbruch beim Achkarrer SchlossbergBlick vom Achkarrer Schlossberg
Steinbruch am Achkarrer Schlossberg und Blick vom Schlossberg bei Eiseskälte im Februar

Die zweite Wanderung ging am 25. März auf dem Badbergpfad zunächst nach Oberbergen und dann über den Badberg bis nach Eichstetten. Das Wetter war mittlerweile frühlingshaft mild, die Wiesen ließen erstes Grün ahnen und auf dem Badberg konnte man Küchenschellen bewundern und Smaragdeidechsen fotografieren.

BadbergSmaragdeidechse
Der Badberg am 25. März und eine Bewohnerin

Schon eine Woche später brach ich wieder zu einer Wanderung auf. Diesmal ging es von Oberrotweil aus zum Totenkopf und Neunlindenturm und weiter ins Liliental, am Lenzenberg vorbei und schließlich nach Ihringen. Im Wald blühten die Buschwindröschen und das Immergrün und im Arboretum nahe der Gaststätte "Lilie" standen die Kirschbäume in voller Blüte.

Straußenwirtschaft In der Strauße "Martinshöfe" bei Ihringen ist am 1. April schon was los.

Maiglöckchen waren dabei, ihre Blätter auszurollen, doch von den vielen wilden Orchideen noch keine Spur. Dafür war es offenbar noch zu früh im Jahr. Deshalb beschloss ich, im Mai noch einmal wiederzukommen ins Liliental und das habe ich dann auch gemacht. Mein Weg führte mich diesmal von Bötzingen hoch zum Vogelsangpass und von dort erneut über den Knabenkrautpfad hinunter zum Liliental.

Kaiserstuhl: KnabenkrautpfadArboretum Liliental: Eisbirken
Knabenkrautpfad in Richtung Liliental /Arboretum Liliental: Hier der Eisbirkenwald

Orchis militarisOrchis ustulataAnacamptis pyramidalis
Orchideen im Arboretum Liliental: Helmknabenkraut, Brandknabenkraut und Pyramidenorchis

Einige Stunden habe ich im Arboretum zugebracht um Orchideen zu fotografieren. Die schönsten Ergebnisse werden demnächst im Menüpunkt "Breisgau + Kaiserstuhl" zu besichtigen sein. Auf dem Rückweg ließ ich den Totenkopf rechts liegen und wandte mich in Richtung Bickensohl und von dort nach Oberrotweil.

Ja, und das war's dann auch erstmal mit den Wanderungen, denn von da an gab es mehr Dinge, die mich davon abhielten als solche, die mich dazu verführten, die Wanderstiefel zu schnüren: Pflanzen mussten umgetopft und für den Sommer nach draußen umquartiert werden, Fenster mussten geputzt werden, Holunderblüten geerntet und Sirup und Gelee bereitet werden. Immer häufiger galt es Gäste zu begrüßen, zu bewirten oder zu verabschieden und an manchen Tagen war einfach das Wetter regnerisch. Später kam die hochsommerliche Hitze und schließlich, im Juli und August und bis in den September hinein hatte ich Sprachkursgäste hier und dazu Feriengäste: Die Waschmaschine lief zweimal am Tag, die Bügelwäsche stapelte sich nicht ganz bis zur Decke, Frühstück für viele Gäste und häufig noch Abendessen für einige musste vor- und zubereitet werden. Freie Tage bekamen Seltenheitswert.

Wieder hatten sich Besucher von überallher eingefunden: ein Schweizer/italienisches Paar schon Ende April, die Slovenen, die schon mehrfach hier waren, Amerikaner aus Ohio und Pennsylvania, ein junges Paar aus Neuseeland und mehrere Familien, Paare und Alleinreisende aus Australien, ein spanisch-kroatisches Paar, das in Brüssel lebt und eine britische Familie, die in Deutschland lebt und in Luxembourg arbeitet, drei Studentinnen aus Hongkong, Malaysia und Singapur, die zurzeit ein Auslandssemester in Bonn verbringen, Familien aus Frankreich, Taiwan und Israel, Italien, Belgien, Spanien, Finnland, Schweden und Russland. Nicht zu vergessen all die

Studentinnen aus SüdostasienGäste aus Deutschland
Frühstück mit Studentinnen aus Südostasien und Gästen aus Deutschland

Durchreisenden auf dem Weg in den Süden, die meisten davon aus den Niederlanden, Belgien und Dänemark und immer wieder auch Einheimische und Grenzgänger aus Ravensburg, Berlin, München, Bonn, Frankfurt, Stuttgart, Schwerin, dem Elsass, Hannover und Ostfriesland, dem Schwarzwald und der Ortenau. Aus Frankfurt kam eines Tages eine halbe Kinder-Fußballmannschaft mit Betreuern, die für eine Nacht das Gästehaus in eine Art Jugendherberge verwandelten. Ein Amerikaner machte eine Tour durch sämtliche deutschen Vergnügungsparks. Den Europapark besuchte er an zwei Tagen und hätte es dort sicher auch eine Woche ausgehalten ohne in seiner Begeisterung nachzulassen.

Familien aus Deutschland  und IsraelGäste aus Frankreich in der SP
Familien aus Deutschland, Israel und Frankreich beim Frühstück und Abendessen

Einige Gäste besuchten die Sprachpension zum wiederholten Mal, nicht nur die beiden Familien aus Slovenien, sondern auch zwei der "Käferfreunde (luftgekühlt)", die anno 2009 ihr Nostalgie-Wochenende in der Sprachpension verbrachten. Diesmal kamen sie auf Vespas angefahren und erzählten mit jugendlicher Begeisterung von ihrer Leidenschaft für alte Fahrzeuge. Und die Besucher der kulinarischen Weinwanderung, die bei mir wohnen, sind auch schon seit 3 Jahren die gleichen.

Gezeichneter Gruß der Vespafahrer
Grüße der Vespafahrer im Gästebuch der Sprachpension

Zum ersten Sommersprachkurs im Juli kam Deborah aus England. Sie wohnte mit ihrem Mann 2 Wochen lang in der Gästewohnung der Sprachpension, doch zum Frühstück trafen wir uns auf dem Balkon und tauschten Gastgeber-Erfahrungen aus, denn die beiden betreiben ein Bed&Breakfast in East Anglia. Im Unterricht behandelten wir Mittelstufenthemen: Lesetexte aus Zeitungen und Zeitschriften, Übungen zur Erweiterung des Wortschatzes, die Vorbereitung eines kleinen Referats. Und am Wochenende besuchten wir alle zusammen eine Aufführung der Breisacher Festspiele.

Grillabend mit SprachschülernJasmin und Simon als Küchenchefs
Unsere "Küchenchefs" Jasmin und Simon in Aktion: Grillabend auf dem Balkon...

Kirill aus MoskauGrillabend in der SP
...mit Sprachkursgästen Kirill aus Russland und Maria (Name geändert) aus Spanien, die anonym bleiben wollte.

Im August und Anfang September kamen dann 5 weitere Sprachkursgäste aus verschiedenen Ländern: Enzo, ein Elektriker aus dem Tessin, der für Gespräche mit Kunden aus der deutschsprachigen Schweiz sein Deutsch verbessern wollte; Céline, eine 16jährige französische Schülerin, die viel zu spät eine Absage von der Familie bekommen hatte, bei der sie ursprünglich leben und Deutsch lernen wollte. Sie kam gewissermaßen als "Notfall" in die Sprachpension. Leider konnte ich sie nur für eine Woche aufnehmen, doch ich bin froh und erleichtert, dass sie am Ende ihren Ersatzkurs dennoch positiv bewertete. - Kirill, ein junger Russe, reiste aus Moskau an. Auch er war 16 Jahre alt, doch für sein Alter unglaublich vielseitig interessiert und unglaublich selbständig. Er löcherte mich mit Fragen und konnte nicht genug Neues lernen und erfahren, doch es war ein Vergnügen mit ihm zu arbeiten. Nach dem Unterricht setzte er sich aufs Fahrrad oder benutzte den Zug oder Bus um die Gegend zu erkunden. Und wenn er zurück war, erzählte er seine Eindrücke und Abenteuer. Ich werde die Geschichte so schnell nicht vergessen, wie er mit dem Fahrrad in Colmar eine Reifenpanne hatte und sich auf Deutsch und ziemlich wenig Französisch nach einer Fahrradwerkstatt durchfragte. Es war wohl nicht einfach, aber er hat sich zu helfen gewusst - Klasse!

in der S-Bahn nach FreiburgSpielabend auf dem Balkon
Mitch aus Atlanta auf dem Weg nach Freiburg / Spielabend auf dem Balkon mit Mitch und Gregorio

Eine Deutschlehrerin aus Spanien war mein vierter Sprachkursgast im August. Im Unterricht diskutierten wir Stundenentwürfe für die Mittelstufe - das war auch spannend für mich, denn die konstruktiven Gespräche mit Kollegen vermissse ich in meiner Sprachpension schon etwas. Bei den Mahlzeiten drehten sich die Gespräche (auch mit Kirill) um Politik, Geschichte, Wirtschaft und Kultur, um persönliche Erlebnisse und um die aktuelle Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf Spanien und den Rest von Europa. Bei allen Gesprächen hatte Maria (Name geändert, da die Schülerin anonym bleiben möchte) ihr Blöckchen dabei, spitzte die Ohren nach Redewendungen und besonderen Ausdrucksweisen im gesprochenen Deutsch und notierte sich alles, was für sie neu und interessant war. Schließlich kam noch Mitch, ein Amerikaner aus Atlanta, der seinen Entschluss, Deutsch zu lernen, auf eine Begegnung während seines Dienstes in der Marine zurückführte: bei einem Besuch der Kieler Woche kam er zum ersten Mal nach Deutschland und lernte einen deutschen Marineoffizier kennen, und das muss eine sehr positive Begegnung gewesen sein.

Stöbern im Bücherantiquariat Gregorio beim Stöbern in einem Bücherantiquariat in Freiburg

Gregorio aus Barcelona kam nicht zum Deutsch lernen, aber um Deutsch zu sprechen. Er buchte zum Frühstück noch das Abendessen in der Sprachpension und verlängerte seinen zuerst auf eine Woche geplanten Aufenthalt um eine weitere Woche. So gab es jede Menge Gelegenheit zu Gesprächen bei den Mahlzeiten und ich habe wieder viel Neues über Spanien gelernt.

Bei all der vielen Arbeit war es ein Segen, dass zwischendurch meine Tochter Jasmin Entlastung brachte. Sie kam zusammen mit einem Studienkollegen aus Würzburg, und beide zauberten uns an vier Tagen ein leckeres Abendessen. Am letzten Abend gab es eine Grillsession auf dem Balkon. Mit ihnen war es natürlich auch viel spannender, gemeinsam "Die Siedler von Catan" zu spielen als nur zu dritt.

GottesanbeterinFromme Wünsche eines Winzers
Gottesanbeterin und fromme Winzerwünsche im Rebhisli

Einer meiner diesjährigen Sommergäste kam aus dem Insektenreich und verirrte sich eines Tages in meine Wohnung. Da habe ich schnell die Kamera geholt und die grüne Dame portraitiert, denn sie war eine von denen, für die der Kaiserstuhl berühmt ist. Gern faltet sie fromm die Hände, deshalb bekam sie den Namen "Gottesanbeterin". Doch ihre Frömmigkeit ist geheuchelt, sie ist eine echte Räuberin und schreckt auch nicht davor zurück, ihren Ehemann zu verspeisen, sobald dieser seine Gattenpflichten erfüllt hat.

Ja, und weil wir gerade beim Thema "Frömmigkeit" sind: Bei meiner Wanderung im kalten Februar fand ich in einem zu dieser Jahreszeit recht verlassenen Rebhisli die frommen Wünsche eines Winzers in schön geschnörkelter Frakturschrift: Da man sie auf dem kleinen Foto nur schlecht lesen kann, hier der Text:

"Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lass' die Grenzen überflüssig werden.

Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und auch Geld keine falschen Leute.

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.

Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.

Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
und den Deutschen eine bessere Regierung.

Herr, sorge dafür,
dass wir alle in den Himmel kommen.
Aber nicht sofort!"

Dem lässt sich eigentlich nichts mehr hinzufügen.

 

 

April 2012 Im Kaiserstuhl ist wieder Frühling!

Oberrotweil: MagnolieOberrotweil: Blick zum Badenberg
Frühling 2012 in Oberrotweil: Eine prächtigen Magnolie und ein Blick zum Badenberg am 01.April

Schon die ersten Touristen der Saison im März genossen ein Frühstück auf dem Balkon und die zwei Wochen vor Ostern waren einfach traumhaft mit strahlend blauem Himmel und blühenden Mandelbäumen. Doch wir hatten nach einem bis dahin milden Winter ohne jede Schneeflocke einen bitterkalten, aber weiterhin schneelosen Februar, der meiner armen gelben Topfrose mit seinen Frösten leider sehr zugesetzt hat. Sie wollte viel zu früh ihre Knospen öffnen, die jetzt alle erfroren sind. Im nächsten Winter bekommt sie einen Platz in der Garage zum Überwintern - ich habe es ihr versprochen. *)

Der Winter brachte zwar keinen Schnee, dafür aber drei Firmen-Sprachschüler von zwei neuen Firmen-Kunden. Den ersten von ihnen, einen Kanadier, konnte ich schon im Dezember begrüßen. Er wagte in der Sprachpension seine ersten Schritte, die deutsche Sprache zur Verständigung zu benutzen, obwohl er bereits einige Zeit in Deutschland lebt. In seiner Arbeit betreut er eine internationale Hotline und hatte sich prima daran gewöhnt, dass nicht nur die Kunden, die er berät, sondern auch seine Kollegen am deutschen Arbeitsplatz Englisch mit ihm sprachen. In der Sprachpension haben wir dann nicht nur grammatische und phonetische Nüsse geknackt, sondern auch einen Nachmittag lang zusammen Pfefferkuchen gebacken, was ihm offensichtlich Spaß gemacht hat. Doch ich war so beschäftigt, auf die Pfefferkuchen achtzugeben, dass ich es versäumt habe, ihn dabei zu fotografieren, was mir heute noch Leid tut.

Pfefferkuchen-ZutatenPfefferkuchen
Pfefferkuchen-Bäckerei: Zutaten und Ergebnis

"Discussion at meals was the best," schreibt er in seinem Feedback-Fragebogen, "but would be better, if Anne spoke a little slower although she spoke very clearly" - Immerhin haben wir diese Gespräche beim Essen ausschließlich auf Deutsch geführt und er hat mich verstanden und selbst Deutsch gesprochen und das ist schon nicht schlecht für einen Anfänger, der bisher der deutschen Sprache eher aus dem Weg ging.

Im Januar kam dann eine junge Italienerin, die schon zu Hause in der Nähe von Milano bei der italienischen Tochter eines internationalen deutschen Konzerns beschäftigt war. Seit dem vergangenen Jahr arbeitet sie in Deutschland als Betriebswirtin im Controlling. 7 Monate hatte sie bereits in der Firma Deutsch gelernt, als sie für eine Woche in die Sprachpension kam. Francesca war eine gewissenhafte Lernerin. Grammatikthemen der Mittelstufe haben wir behandelt, einen Filmbeitrag aus einem Fernseh-Wirtschaftsmagazin als Hörübung durchgenommen, über interkulturelle Erfahrungen bei der Arbeit im Ausland gesprochen sowie das Schreiben eines Berichts und das Diskutieren über ein kontroverses Thema geübt. Auch ich habe von ihr gelernt - nämlich was ein Controller in einer großen, internationalen Firma zu tun hat. Und wir haben zusammen einen Bildervortrag in der Freiburger Volkshochschule besucht - über eine Pilgerreise zu Fuß von Freiburg bis nach Rom.

Chinesischer Sprachkursgast Sprachkursgast Eric aus China bei einer grammatischen Puzzle-Aufgabe

Anfang März schließlich konnte ich Eric in der Sprachpension begrüßen; auch er kam zu einem Firmen-Sprachtraining. Er hat mir auch seinen wahren Vornamen verraten, doch der ist für Mitteleuropäer schwer auszusprechen und schwer zu merken, denn Eric kam aus dem Reich der Mitte - geboren in Peking und zuletzt als Nachwuchs-Führungskraft in Shanghai tätig. Um ihn für das globale Business fit zu machen, schickte ihn seine Firma für 3 Jahre zur Konzern-Mutter nach Deutschland, wo er jetzt mit seiner Familie lebt. Angefangen mit dem Deutschlernen hatte er vor einigen Monaten in der Firma, doch beim Erzählen von seiner Arbeit im Logistikbereich gingen ihm die englischen Fachvokabeln noch erheblich leichter von der Zunge als die deutschen. Doch wir haben daran gearbeitet und schließlich hat er hier vor mir als aufmerksamem Publikum seine erste kleine Firmenpräsentation auf Deutsch gehalten.

Natürlich haben wir auch ein Aktivprogramm absolviert: einen Besuch in Freiburg und eine Besichtigung der Breisacher Sektkellerei Geldermann.

In der Turmstube des Freiburger MünstersIn der Turmstube des Freiburger Münsters
Mit Eric in der Turmstube des Freiburger Münsters/ Rechts mit historischen Feuerlöscheimern aus Leder

Kurz vor Ostern kam dann der erste Besucheransturm frühlingssehnsüchtiger Touristen in den Kaiserstuhl - unter ihnen die Eltern von Karina, einer ehemaligen Moskauer Schülerin von mir, die vor einem Jahr hier gewesen ist. Seit Ostern arbeite ich nun mit Emmanuelle, einer französischen Schülerin, die in wenigen Wochen Ihre "Bac"-Prüfungen (das französische Abitur) schreiben muss und hier in einem Super-Intensivprogramm richtig fit für eine gute Note werden möchte. Sie ist sehr motiviert, mag Sprachen gern und arbeitet mit großem Eifer, doch nach der ersten Kurswoche sieht man schon die Qualmwölkchen aufsteigen, wenn Emmanuelle im Unterricht konzentriert arbeitet: Höchste Zeit, mal was anderes zu machen! Und das haben wir dann auch getan. Am grauen und regnerischen Sonntag haben wir uns auf eine abenteuerliche Bahnreise in den Schwarzwald begeben, um das Freilichtmuseum "Vogtsbauernhof" zu besuchen. Und heute haben wir zusammen gekocht - jedoch nicht, ohne das Kochrezept vorher in die Passivform zu bringen... (22.04.2012)

VogtsbauernhofVogtsbauernhof: Wagnerwerkstatt
Der Vogtsbauernhof ist just 400 Jahre alt geworden / Wagner-Werkstatt im Freilichtmuseum

Vogtsbauernhof: Historisches SägewerkVogtsbauernhof: Infozentrum
Vogtsbauernhof: Historisches Sägewerk / Informationszentrum über die Geschichte des Hofs mit Emmanuelle

Kleinste PferdchenAuf botanischer Exkursion am Limberg
Kontaktaufnahme mit den "kleinsten Pferdchen der Welt"/ auf Exkursion am Limberg bei Sasbach

*) Dieses Versprechen kann ich nicht mehr einlösen. Die Rose hat ihr Leben im Frost ausgehaucht, und der japanische Fächerahorn ebenfalls.

 

 

September 2011 Es herbstelt draußen...

...mit nicht mehr hochsommerlichen, doch immer noch freundlichen Temperaturen und zeitweiligen Regenfällen. Die Zwiebelkuchen- und Federweißer-Saison hat begonnen. Eine lange Traktorenschlange mit großen Bottichen voller Weintrauben auf dem Anhänger wartet vor der Winzergenossenschaft, um dort ihre süße Fracht abzuliefern. Auch ich habe meine Hof-Rebe bereits abgeerntet und die Trauben zu Saft und Gelee verarbeitet. Wer mein Gast wird, bekommt es zu kosten als süße Versuchung auf dem Frühstückstisch.

Trauben aus dem Innenhof der SPHausgemachtes Weintrauben-Gelee
Hof-Rebe/ Traubengeleevorräte

Der Sommer bescherte der Sprachpension wieder viele internationale Gäste. Die Holländer und Dänen auf der Durchreise nach dem Süden waren wie immer am zahlreichsten. Viele von ihnen kamen nur für eine Nacht und staunten, wie schön es hier ist. "Ja, man kann hier richtig Urlaub machen. Das ist hier die Toscana Deutschlands" mache ich fleißig Werbung für den Kaiserstuhl. Und die eine oder andere Familie überlegt es sich, ob es sich lohnen könnte hier mal ein paar Tage zu bleiben. Es gab aber auch Traffic in die andere Richtung: Italiener aus Florenz auf dem Weg nach Holland!

Voll erblühte BougainvilleaEine Kaktusblüte
Highlights auf dem Frühstücksbalkon: Bougainvillea- und Kaktusblüte

Außerdem eine bunte Mischung aus aller Herren Länder: 4 Chinesinnen schon im April, eine Familie aus Slowenien, die schon mal hier war, mehrere Familien aus den USA, darunter einige echte Texaner, ein bulgarisches Ehepaar, das in Luxembourg lebt, 3 Inder auf Businesstrip und 2 indische Familien, wohnhaft in Delhi und in Los Angeles, die in Europa zusammen auf Urlaubsreise waren, außerdem einige Kanadier und Australier, unter den letzteren ein Motorradfahrer (der aber nicht mit dem Motorrad direkt aus Australien kam) und zwei Damen auf 3-monatiger Europa-Tour. Dann eine Familie aus Tschechien und zwei aus Israel, ein sehr sportliches Ehepaar über 60, die den ganzen Weg von Dänemark bis in den Kaiserstuhl mit dem Fahrrad zurückgelegt hatten (!), und eine Familie aus Finnland, die wenig Finnisches an sich hatte: die Frau stammte aus Südafrika und der Mann aus Argentinien, kennen gelernt haben sie sich in Dubai.

B&B-Gäste aus TaiwanEine Familie aus Finnland
Frühstücksgäste aus Taiwan und aus Finnland

Solche kosmopolitischen Familien hatte ich schon mehrere hier: zum Beispiel ein deutsch-brasilianisches Ehepaar oder eine Familie, die schon im vergangenen Jahr hier war: Sie war Spanierin, er Österreicher, sie hatten viele Jahre in den USA gelebt und waren seit einem Jahr in Deutschland. Die Kinder waren alle 3 sprachig - da kann man neidisch werden. Oder das französische Paar aus Nancy: die Frau war Französin, der Mann Amerikaner norwegischer Abstammung. Natürlich gab es auch einige deutsche Gäste, Wander- und Fahrradurlauber und Familien mit Kindern. Und wenn gegenüber im Weingut "Freiherr von Gleichenstein" mal wieder eine Hochzeit gefeiert wird - und das geschieht durchschnittlich zweimal jährlich - dann sind die Gästezimmer in der Sprachpension ausgebucht, denn auch wenn es wirklich spät - oder besser früh - wird, haben müde getanzte Hochzeitsgäste nur ein paar Schritte zu gehen, bis sie ins Bett plumsen können.

Es waren auch einige Sprachkursgäste hier, zum Beispiel eine Spanierin aus Barcelona, von der ich eine Menge über die katalanische Kultur erfahren habe. Mit ihr habe ich ein weiteres Mal Kellerführung und ausführliche Weinprobe beim Kaiserstühler Winzerverein mitgemacht, außerdem aber auch die Traktorsafari des Weinguts Landerer, auf der wir die vier Nasen der professionellen Weinverkostung kennengelernt haben. Leider hatte ich die Kamera zu Hause vergessen, so konnte ich die Gaudi der Traktorfahrt und die Nasen im Weinglas nicht im Bild festhalten.

Sprachkursgast aus BarcelonaEin Schweizer Sprachkursgast
Mahlzeiten mit Sprachkursgästen Alina aus Spanien und Massimiliano aus der Schweiz

Ein junger Schweizer aus dem Tessin war mein erster Sprachkursgast, der an einer Legasthenie/ Dyslexie leidet. Da mir die Auswirkungen dieser Lernstörung recht vertraut sind (ich habe eine Tochter, die davon betroffen ist), habe ich es gern übernommen, für den 16-jährigen ein individuelles Programm zusammenzustellen mit praktischen und spielerischen Anteilen und langen Erholungspausen zwischen den einzelnen Unterrichtsblöcken - oder auch mal einem spontanen Themenwechsel, wenn eine plötzliche Denkblockade das Weiterarbeiten unmöglich machte. Das Experiment darf als gelungen betrachtet werden. Der junge Mann hatte selbst das gute Gefühl, Fortschritte gemacht zu haben in den zwei Wochen seines Kurses: in einigen Bereichen der Grammatik, im Hörverstehen und im Sprechen. Und er hatte auch Spaß, zum Beispiel an dem Gesellschaftsspiel "Lingua" (ähnlich wie "Scrabble"), bei dem er - mit einem Wörterbuch bewaffnet - mir das Gewinnen wirklich nicht einfach gemacht hat. - Der Einzel-Unterricht bietet die optimalen Möglichkeiten, auf die Bedürfnisse von Menschen mit Lern-Hindernissen einzugehen. Ich freue mich auf weitere Sprachkursgäste mit Handikaps, die diese Chance nutzen.

Beim Lingua-SpielAuf dem Naturerlebnispfad bei Waldkirch/Schwarzwald
Sprachkursgäste beim Lingua-Spiel und auf dem Naturerlebnispfad Waldkirch

Eine weitere Premiere war mein erster Mutter-Kind-Sprachkurs mit Jill und Sofia (8 J). Die beiden sind Amerikanerinnen, die seit einem Jahr in Basel leben. Sofia besucht eine internationale Schule und lernt dort Deutsch, die Mama hat einen Erwachsenen-Sprachkurs besucht. Beide guckten ein bisschen ängstlich und skeptisch, was da wohl auf sie zukommen mag, als wir die erste Stunde beginnen wollten. Doch mit dem Thema "Tiere" haben wir einen guten Einstieg geschafft und die Skepsis verflog. Zwar war die Mama ein bisschen frustriert, wenn Sofia eine neue Struktur ohne viel Überlegen gleich anwenden konnte und Sofia runzelte gelangweilt die Stirn, wenn die Mama alles genau erklärt haben wollte, doch beim Singen von "Drei Chinesen mit 'nem Kontrabass", beim Backen von badischen Flammkuchen und paradiesisch leckeren Himbeersahne-Törtchen und beim Galgenmännchen-Spiel hatten sie beide Spaß. An einem Sonntag machten wir gemeinsam mit Max, dem jungen Schweizer, einen Ausflug nach Waldkirch zu einem Naturerlebnis-Pfad im Schwarzwald, der unter anderem mit einigen Seil-Hängebrücken und einer 190 m langen Röhren-Rutsche lockte.

An der DekupiersägeDas Ergebnis von 2 Wochen Fleiß

Glätten mit SandpapierEin dekoratives Fensterbild
Erster Kreativ-Urlaub in der Sprachpension mit Angela

Im Juli hatte ich Angela, meine erste Kreativ-Urlauberin hier. Sie kam aus dem Osten Deutschlands (wo meine Laubsäge-Motive herkommen), hatte offensichtlich Bastel- (wenn auch nicht Dekupiersäge-) Erfahrung und geschickte Hände und sie brauchte wirklich nicht viel Anleitung und Übung, bis sie im Gefühl hatte, wie sie mit der Säge umgehen musste, um Teile sauber auszusägen. Auch sie begann damit "Laub" (nämlich Blätterformen) zu sägen: ein Gingko-Blatt, ein Ahornblatt, ein Weinblatt. Dann machte sie sich an ein Fensterbild mit einem Krippenmotiv und hatte Geduld und Ausdauer, dieses fertig zu bringen.

 

 

April 2011 Der Frühling ist da!

Im März kam Karina, eine Sprachschülerin aus Moskau, die bei unseren Ausflügen und Spaziergängen den Frühling fotografiert hat. Hier ist ein Beispiel, das mir besonders gut gefällt:

Frühling im Kaiserstuhl
Frühling im Kaiserstuhl / März 2011

Wir haben zusammen auch eine Fahrradtour unternommen: Nach Burkheim und dann am Rhein entlang nach Breisach .

Burkheimer SeeErster Versuch an der Dekupiersäge
Fahrradtour nach Breisach - hier am Burkheimer See / Erste Versuche an der Dekupiersäge

Und Karina war auch mein erster Gast, der die Dekupiersäge ausprobiert und Formen von (Laub-)blättern ausgesägt hat. Nur war das Wetter meistens viel zu schön, um die freie Zeit gern im Haus zu verbringen.

 

Ende Februar/ Anfang März war der mittlerweile fünfte Sprachkursgast aus Tschechien zu einem Firmensprachtraining in der Sprachpension. Außer spannenden Übungen zu den Relativsätzen und anderen Highlights aus der deutschen Grammatik galt es auch wieder, ein interessantes Aktivprogramm auf die Beine zu stellen. Vor der Touristensaison ist die Auswahl noch nicht so groß, doch auch im Februar gelingt es ohne weiteres, für Abwechslung und Erlebnis zu sorgen. So haben wir zusammen einen Vortrag des Ihringer Naturzentrums zum Thema "Rebflurbereinigung und Naturschutz" besucht, der eine Herausforderung für das Hörverstehen war, und außerdem (auch für mich) eine Menge interessanter Informationen über die Wechselbeziehungen zwischen Weinbau und Naturschutz im Kaiserstuhl lieferte. Weitere Ausflüge gingen zur Sektkellerei Geldermann in Breisach (mit Betriebsführung) und zum Elztalmuseum in Waldkirch.

Elztalmuseum WaldkirchElztalmuseum Waldkirch
Orgelbaumuseum Waldkirch mit Sprachkursgast Zbyněk als Kurbler

Da in Waldkirch das Orgelbauerhandwerk eine 200 jährige Tradition hat, ist im Elztalmuseum eine bemerkenswerte Sammlung mechanischer Flötenuhren, kleiner und größerer Dreh- und Jahrmarktorgeln bis zu beeindruckenden (von der äußeren Erscheinung und musikalischen Power) Orchestrien zu besichtigen. Wir hatten das Glück, eine sehr schöne Führung mit Demonstrationen einer Reihe von Instrumenten mitzumachen, und da mein Gast in der Gruppe der einzige gut trainierte junge Mann war, waren seine Muckis gefragt, um einem der etwas größeren Instrumente die Musik zu entlocken.

Wir haben auch den Bunten Abend des Oberrotweiler Pfauenrates zur alemannischen Fasnet besucht, doch die Büttenreden auf Alemannisch waren für das Sprachverständnis meines tschechischen Gastes denn doch etwas zu happig - und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch längst nicht alles verstanden!

 

 

Dezember 2010: Im Dezember war hier ein russischer Sprachkursgast, der neugierig auf die deutsche Vorweihnachts- und Weihnachtszeit war. An mehreren Tagen besuchte er den Freiburger Weihnachtsmarkt, um endlich ein paar gelungene Fotos von dort mit nach Hause zu nehmen. Doch die vielen Menschen, die sich um die einzelnen Stände drängelten, haben ihm dieses Vorhaben nicht gerade leicht gemacht.

Im Unterricht gab es passend zur Saison einen Adventskalender: Jeden Tag ein Türchen öffnen? - Nein, ein kleine Faltschachtel aus farbigem Papier, in der es statt Süßigkeiten mehr oder weniger knifflige, jahreszeittypische sprachliche Aufgaben zu lösen galt.
Möchten Sie ein Beispiel? - Hier ist eins:

Schneekristalle

Leise rieselt der ________

Leise rieselt der ___________
Still und starr ruht der See
Weihnachtlich glänzet der ______
Freue dich, Christkind kommt bald
In den Herzen ist's ______
Still schweigt Kummer und Harm
Sorge des Lebens verhallt
Freue dich, Christkind kommt bald
Bald ist die heilige _______
Chor der Engel erwacht
Hört nur wie lieblich es _______
Freue dich, Christkind kommt bald

Ergänze im Text dieses Weihnachtsliedes die Reimwörter!

Schneekristalle

Wir hatten ein sehr familiäres und zugleich internationales Weihnachtsfest in der Sprachpension: In einer gemütlichen Runde zu sechst mit dreien meiner Kinder und zwei Sprachkursgästen aus Russland und Indonesien haben wir bei einem deutschen Weihnachtsbaum (mit echten Kerzen!) ein Schweizer Käsefondue und Burgunder Fleischfondue genossen, dazu Kaiserstühler Wein und zum Knabbern ostpreußische Pfefferkuchen nach dem Familienrezept, das ich noch von meiner Oma habe.

Weihnachtsessen in der Sprachpension
Weihnachtsessen in der Sprachpension

Das Wetter hat uns ein Bilderbuchweihnachten beschert mit Schnee und am zweiten Feiertag dazu Sonnenschein! Die folgenden Fotos sind auf einem Spaziergang mit meinem russischen Gast auf die Mondhalde entstanden, einen nahen Aussichtspunkt, von wo man bei klarer Luft den Schwarzwald und die Vogesen und mit Glück sogar die Schweizer Alpen sehen kann. Das konnten wir jetzt freilich nicht, doch von der großen runden Scheibe, auf der festgehalten ist, in welcher Richtung die großen Städte dieser Welt liegen, haben wir den Schnee weggekratzt und nachgeschaut, wo Moskau liegt.

Winter im KaiserstuhlWinter im Kaiserstuhl
Kaiserstuhl im Winter / Weihnachten 2010

 

In der ersten Novemberhälfte gab es noch ein paar richtig farbige Herbsttage. die ich auf einem Spaziergang mit einem weiteren Sprachkursgast aus Tschechien mit der Kamera festgehalten habe:

Der Kaiserstuhl im NovemberDer Kaiserstuhl im November
Kaiserstuhl im November (mit Palme!)

Auch dieser Gast interessierte sich für die Hochkönigsburg im nahen Elsass und so kamen die folgenden Bilder zustande:

Hochkönigsburg /RittersaalHochkönigsburg/Waffenkammer(mit Sprachkursgast)
Hochkönigsburg/Rittersaal und Waffenkammer (mit Sprachkursgast Ladja)

 

 

Oktober 2010

Buntes Weinlaub nach der Traubenlese

Es ist Oktober, die Trauben im Kaiserstuhl sind abgeerntet. Etwa 60 Blumentöpfe und Pflanzkübel sind von Balkon und Hof ins Haus umgezogen. Die Tage sind kurz und empfindlich kühl geworden. Die Sonne lässt sich seltener blicken und auch die Feriengäste werden weniger. Die Touristen-Saison 2010 ist fast zu Ende. Da ist es an der Zeit, einen kleinen Rückblick zu halten:

Nach einem schwierigen Anfangs- und Krisenjahr 2009 gibt das Jahr 2010 Anlass, optimistischer in die Zukunft zu blicken: Zahlreiche Gäste, deutlich mehr als im vergangenen Jahr haben in der Sprachpension auf dem Weg in den Süden übernachtet, für ein paar Tage Kurzurlaub genossen oder auch eine oder 2 erholsame Ferienwochen verbracht. Immer wieder waren die Gästezimmer voll belegt und auch die neue Gästewohnung hatte eine ermutigende Startsaison.

Auch die Zahl der Sprachkursbuchungen hat erfreulich zugenommen. Nach einem ersten Firmensprachkurs im Herbst 2008 (damals für eine leitende Mitarbeiterin im ukrainischen Zweigwerk eines mittelständischen deutschen Werkzeugherstellers) gelang es 2010, eine weitere international agierende Firma (Zulieferer für die Herstellung und den Betrieb von Textilmaschinen) vom Konzept der Sprachpension zu überzeugen. Bereits drei technische Führungskräfte aus einer Produktionsstätte in Tschechien haben in diesem Jahr mit gutem Erfolg ein Sprachtraining in der Sprachpension absolviert. Ein vierter Mitarbeiter, ebenfalls aus dem technischen Management, wird im November zu einem Sprachtraining kommen.

Rotweinnacht im Winzerkeller Rotweinnacht im Oberrotweiler Winzerkeller

Zufriedene Kunden sind die beste Werbung, deshalb möchte ich hier aus einem Brief dieser Firma zitieren: "...großes Kompliment, ich freue mich, daß unsere tschechischen Führungskräfte bei Ihnen in der Sprachpension so erfolgreich waren. Sie haben beide einen guten Schritt voran gemacht und fühlten sich offensichtlich beide sehr gut aufgehoben. ... Wie immer, wenn etwas erfolgreich ist, ensteht auch Folgebedarf. Unsere tschechische Tochter möchte gerne zwei weitere Führungskräfte aus dem unteren/mittleren Management bei Ihnen in der deutschen Sprache weiter qualifizieren. .."

Wunderbar war es, dass Gäste aus aller Welt als Touristen oder für einen Sprachkurs den Weg in die Sprachpension gefunden haben.
Sie kamen aus den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden, der Schweiz, Finnland, England, Polen, Russland, Tschechien, Slowenien, Italien, Spanien, den USA, Kanada, Japan, Taiwan, Indien, Israel und natürlich auch aus Hamburg, Sachsen, Thüringen, vom Niederrhein und vom Bodensee, aus dem Schwarzwald und aus Stuttgart, aus dem Ruhrgebiet, aus Berlin und aus Ostfriesland - bestimmt habe ich noch das eine oder andere vergessen.

Besuch auf der Hochkönigsburg im ElsassIn einem Cafe´ im Elsass (mit Sprachkursgast)Hochkönigsburg
Besuch auf der Hochkönigsburg im Elsass (mit Jan, einem tschechischen Sprachkursgast)

Mit meinen Sprachkursgästen habe ich alle Mahlzeiten geteilt. Doch auch mit einigen meiner Urlaubsgäste gab es gemeinsame Frühstücksrunden, für ein paar habe ich auch Abendessen gekocht und gemeinsam mit ihnen in unterhaltsamer Runde getafelt. Ein Pärchen aus Amerika hat mich aufs Weinfest nach Freiburg mitgenommen, mit Sprachschülern war ich unter anderem auf der Hochkönigsburg im Elsass, im Automobilmuseum in Mulhouse und bei einer Führung mit Weinprobe und einer Rotweinnacht mit 4-Gänge-Menü im Oberrotweiler Winzerkeller. Mit Gästen aus Belgien habe ich Kochrezepte diskutiert, mit Holländern das Endspiel der Fußball-WM im Fernsehen angeschaut. Manche haben mit mir über Gott und die Welt philosophiert, andere Wissenswertes über Blumenpflege mit mir ausgetauscht. Mit einigen habe ich eine Deutschunterricht-Schnupperstunde gehalten, anderen über die Besonderheiten des Kaiserstuhls erzählt, oder Tipps für Ausflüge gegeben.

Besuch im AutomuseumBesuch im Automuseum
Iim Automuseum in Mulhouse: Sprachkursgast Vladja mit Lieblingsauto - und mein Lieblingauto!

Ich hatte Akademiker und Arbeiter, Selbständige, Beamte und Rentner zu Gast, frisch Verheiratete auf Hochzeitsreise und langjährige Ehepaare, Familien mit Kleinkindern und solche mit Teenagern, auch eine Frau, die mit 5 Kindern unterwegs war. Menschen mit interessanten Berufen waren hier und andere mit spannenden Hobbys, Leute auf Businesstrip, Besucher von Familienfesten und natürlich Urlauber: Weingenießer und Naturfreunde, ein Fotograf auf Insektenjagd mit seiner Frau und eine Gruppe Mineraliensammler, Amerikaner auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Familie, Maler, Musiker und Motorradfahrer. - Viele waren erstaunt, wie schön der Kaiserstuhl ist und alle schätzten das Frühstück in der Sprachpension, den mediterranen Flair des Hauses und die persönliche, gastfreundliche Atmosphäre.

Sitzplatz zwischen mediterranen Pflanzen Sitzplatz zwischen mediterranen Pflanzen (mit einer Familie aus Holland)

Die Sprachpension gibt es erst seit gut zwei Jahren, sie kann noch nicht mit langjährigen Stammgästen aufwarten. Doch die ersten sind schon wiedergekommen: Ein russisches Paar, das aus beruflichen Gründen in der Schweiz lebt, kam schon nach wenigen Wochen für ein zweites Wochenende und brachte noch Freunde aus Russland mit. Zwei begeisterte Fahrradfahrer aus Belgien hatten das Glück, im Juni hier den kurzen diesjährigen Hochsommer zu erleben. Den ganzen Tag waren sie auf ihren "Fietsen" unterwegs, um dann abends auf dem Balkon die bodenständige Küche der Sprachpension zu genießen. Offensichtlich hat es ihnen geschmeckt, denn Ende September waren sie wieder da und brachten ein zweites, befreundetes Paar mit.

Frühstücksgäste aus Indien Frühstücksgäste aus Indien

Ein Familie aus Indien, die seit ein paar Jahren in San Franciso lebt, gehörte zu den ersten Gästen in der neuen Ferienwohnung. Die Frau gestand mir, sie habe sich spontan in diese Gegend hier verliebt. Sie hofft, eines Tages wiederkommen zu können zu einem Deutschkurs. - Das hoffe ich natürlich auch und träume davon, für sie und ihren kleinen Sohn ein Mutter-Kind-Programm anzubieten: 2 bis 3 Stunden Intensivunterricht am Tag für die Mama und eine Stunde mit Liedern und Spielen auf Deutsch für Mutter und Kind (Wie schön, dass ich noch Spielsachen und Bilderbücher von meinen Kindern hier habe). Für die Unterrichtszeit der Mama suchen wir dann eine nette Babysitterin oder ich frage mal im örtlichen Kindergarten, ob ein kleiner Inder für ein paar Wochen zu Besuch kommen darf.

Meine chinesischen Gäste, eine Frau, die beruflich schon öfter in Europa war und ihrer Schwester und ihren Eltern Deutschland zeigen wollte, kamen im Zug angereist und nutzen begeistert die Möglichkeiten des Konus-Gästetickets. Sie wohnten für eine Woche in der Ferienwohnung, waren mit Bus und Bahn viel unterwegs und haben eine Menge gesehen.

Lichterbogen "Dresdener Frauenkirche" Lichterbogen "Dresdener Frauenkirche"

Das Kreativangebot wurde bisher noch nicht von Gästen genutzt, doch meine Präsentationsstücke im Treppenhaus und die schöne Dekupiersäge in der Küche der Sprachpension ernteten durchaus Beachtung. Ein Gast aus Holland hätte mir den Lichterbogen mit der Silhouette der Dresdener Frauenkirche sofort abgekauft als Dekoration für sein Blumengeschäft zuhause. Doch einer der Gäste im Oktober fühlte sich sofort angesprochen von der Idee zu einem Laubsäge-Kreativurlaub. Er verriet mir, dass er aus einer Schreinerfamilie stammt und das Arbeiten mit Holz liebt und möchte in ein paar Monaten zu einem Kreativ-Wochenende wiederkommen. Wunderbar. Ich freue mich darauf.

 

 

 

Blick nach vorn

Die zahlreichen positiven Rückmeldungen meiner Gäste (und erfreulichen Bewertungen auf "Tripadvisor" und "Bed&Breakfast.com") lassen meine Zuversicht wachsen, dass sich das Projekt "Sprachpension" auf dem richtigen Weg befindet, doch das Ende meines Rückblicks muss natürlich ein Blick nach vorn sein. Ein wichtiges Ziel für die Sprachpension in der kommenden Saison wird sein, den Anteil der Sprachkursgäste zu erhöhen, sowohl die Zahl der privaten als auch der Firmenkurse zu vergrößern. Wenn das gelingt, wird es eines Tages möglich sein, eine zweite Lehrkraft für die Sprachpension anzuheuern, damit Individualkurse auch parallel laufen können bei gemeinsamen Mahlzeiten und gemeinsamem Aktiv+Kreativ-Programm.

Auch die Belegung und Ausstattung der Gästezimmer und der Ferienwohnung kann durchaus noch eine Steigerung, Verbesserung und Verschönerung vertragen. Und inhaltlich gibt es noch allerhand Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Doch alles zu seiner Zeit und nichts überstürzen.

Die Sprachpension - online(Logo)Und schließlich hoffe ich, in den nächsten Monaten endlich das Online-Angebot der Sprachpension in Startposition zu bringen. Damit möchte ich mir keineswegs selbst Konkurrenz machen, denn ich bin nicht nur überzeugt, sondern sicher, dass ein Kurs in der Sprachpension durch keinen Onlinekurs der Welt zu ersetzen ist.
Doch das Online-Angebot hat zwei große Vorteile: Es wird Interessenten für einen "richtigen" Sprachkurs die Möglichkeit geben, die Methode und den Unterricht der Sprachpension kennen zu lernen, ohne sich gleich zu einer Ausgabe in Höhe von 1000 Euro oder mehr entschließen zu müssen. Die Skepsis, einen Sprachkurs bei einem kleinen, unbekannten Anbieter im unbekannten Deutschland zu buchen, ist verständlicherweise hoch. Durch qualitätvollen Online-Unterricht möchte ich das Vertrauen der skeptischen Kunden gewinnen. Außerdem bietet der Online-Unterricht Sprachkursgästen die Möglichkeit, auch nach ihrem Kurs online bei der Sprachpension weiter zu lernen.

Insgesamrt bin ich zuversichtlich, dass es gelingen wird, die Sprachpension zum echten Geheimtipp zu machen unter Deutsch Lernenden, die ein außergewöhnliches Sprachkurserlebnis suchen und unter Urlaubern, die außer einer attraktiven Unterkunft eine persönliche Gastfreundschaft zu schätzen wissen, die man nicht in Euro und Cent bewerten kann.

 


Wer findet die Fehler? (Auflösung des Fassboden-Fehlerquiz' /Sommer 2015)

1. Die Katastroph' mit dem Apostroph: Der englische Genetiv-Apostroph hat in der deutschen Sprache nichts verloren, aber er hat sich fest in den Köpfen eingenistet: Natürlich heißt es im Englischen 'Wellenreiter's wine', aber im Deutschen 'Wellenreiters Wein', und des Winzers Arbeit ist unverzichtbar für den Wein, aber des Winzer's Apostroph ist einfach überflüssig.
Dagegen könnte man auf dem letzten Fassboden durchaus einen Apostroph setzen: "Drei Dinge sind's,..." - muss man aber nicht.

2. Natürlich hat Gott den Wein gegeben und nicht umgekehrt - oder wurde dieser Spruch etwa von einem eingefleischten Atheisten ersonnen, der glaubt, dass Gott nur eine Halluzination im Vollrausch ist? - Es muss also heißen: "Den Wein hat Gott gegeben...", auch wenn hier das Akkusativobjekt an erster Stelle des Satzes steht.

 

 

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